„Bahnhöfe und Züge sind per se kriminogene Orte“

Im Interview mit FREILICH erklärt der Kriminologe Daniel Zerbin (AfD), wieso Züge und Bahnhöfe Magnete für Gewalttäter zu sein scheinen und nennt uns drei Merkmale, die die Täter oftmals gemeinsam haben.

Interview von
4.2.2023
/
3 Minuten Lesezeit
„Bahnhöfe und Züge sind per se kriminogene Orte“

Daniel Zerbin (AfD)

© Screenshot YouTube

FREILICH: Herr Zerbin, die deutsche Bundespolizei berichtete jüngst, dass sich die Messerdelikte an Bahnhöfen und in Zügen seit 2021 verdoppelt haben. Gibt es konkrete Gründe, warum die Täter vermehrt an solchen Orten zuschlagen? Stellt eine einfache Zugfahrt mittlerweile ein Risiko für Leib und Leben dar?

Daniel Zerbin: An Bahnhöfen und in Zügen haben Sie einen regen Publikumsverkehr. Viele sich unbekannte Menschen begegnen dort einander. Daher sind Bahnhöfe und Züge per se kriminogene Orte. Die Tatbegehung in Zügen hat aus kriminalistischer Sicht Vorteile für den Täter. Eine Straftat besteht klassisch gesehen aus Vor-, Haupt- und Nachtatphase. Jeder Mensch weiß, dass er einen anderen Menschen nicht angreifen darf. In der Vortatphase muss der Täter daher sein Gewissen neutralisieren und die Tat auch taktisch vorbereiten: Das braucht Zeit!

In Zügen kann das oder die Opfer nicht weg und der Täter kann in dieser Phase genug inneren Druck aufbauen. In der Haupttatphase hat der Täter dann auch Zeit, die Tat taktisch umzusetzen. Die Nachtatphase gestaltet sich aus Tätersicht gerade in Zügen als ungünstig. Diese Phase wird in der Regel zur Flucht genutzt. In einem fahrenden Zug zu flüchten ist relativ ungünstig und die Verhaftung des Täters ist damit hoch wahrscheinlich. Diese Tatsache zeigt, dass für die Täter zunächst das eigene Schicksal eine untergeordnete Rolle spielt.

Zu den genutzten Tatwaffe zählen oftmals Messer und Macheten – können Sie uns auch hier die einfache Frage nach dem „Warum“ beantworten? Und gibt es noch andere Faktoren, die auf Gemeinsamkeiten oder Verbindungen zwischen den Tätern schließen lassen?

Die Täter haben oft folgende Merkmale: Jung, männlich und muslimisch. Das Tatmittel des Messer oder der Machete ist relativ logisch. Gerade ein Messer ist leicht und verdeckt zu transportieren. Auf der anderen Seite ist es extrem gefährlich. Ein schneller Stich kann schon ausreichend sein, um einen Menschen zu töten. Das Tragen von Messern ist in anderen Kulturen ein Teil der männlichen Selbstverständlichkeit. Hier könnte ein weiterer Grund liegen.

In der öffentlichen medialen Berichterstattung wird der kulturelle Hintergrund der Taten meist tabuisiert und völlig außer Acht gelassen. Islamische Gesellschaften fühlen sich vom christlichen Westen unterdrückt. Obwohl sie aus ihrer Sicht die beste Gemeinde Gottes darstellen, bekommen sie nicht den Stellenwert, der ihnen aus ihrer Sicht zusteht. Für Migranten kommt hinzu, dass sie sich in der westlichen Gesellschaft „hinten anstellen“ müssen und ihre hohen Erwartungen, die sie nach Europa gebracht haben, nicht erfüllt werden. Das schafft Frustration und dann auch Aggression.

Damit sind sie dann auch offen für terroristische Taten, die beispielsweise von Organisationen wie al-Qaida propagandiert werden. Ayman al-Zawahiri beschrieb in seinem Pamphlet „Ritter unter dem Banner des Propheten“, wie die Tötung von Ungläubigen im Zuge einer globalen Allianz der Muslime praktiziert werden könnte. Er schlägt vor, dass man US-Amerikanern und Juden nachschleicht und sie dann mit einem Revolverschuss, einem Messerstich, mit einem selbstgebastelten Sprengsatz oder einem Hieb mit einer Eisenstange töten könnte. Mit dieser Strategie soll der Kampf zum „fernen Feind“ getragen werden und könnte sich auf dem gesamten Westen ausgedehnt haben.

Was kann der Staat tun, um solche Vorfälle künftig zu verhindern? Wie sollte er vor allem kurzfristig reagieren? Die Zahlen der Bundespolizei sprechen für sich, doch wer ist Ihrer Meinung nach politisch für diese Entwicklung verantwortlich?

Kriminalität ist in letzter Konsequenz eine gesellschaftliche Frage. Polizeiliche Repression kann nur die Symptome bekämpfen und nicht die Ursachen. Die offenen Grenzen, die schwache Justiz und der Kotau gegenüber dem Islam sind die eigentlichen Ursachen für die hohe Gewaltkriminalität bei Migranten aus islamischen Kulturen. Medien und Politik sind aufgrund ihres vermeintlich hohen moralischen Anspruches nicht in der Lage, eine sachliche Analyse zu führen und daraus eine fruchtbare kritische gesellschaftliche Debatte abzuleiten.

Außerdem fehlt ihnen der Mut ein 1.400 Jahre altes Buch zu hinterfragen. Aufgrund des demographischen Faktors und des ungehinderten massenhaften Zuzuges aus islamischen Kulturkreisen wird das Problem sich nicht von alleine lösen. Die bisherigen Bemühungen wie Integrationskurse oder Nachbarschaftsfeste sind nur Kosmetik. Sie lösen nicht die Probleme mit der immer größer werdende Parallelgesellschaft, wie die regelmäßigen Silvesterereignisse plakativ zeigen.

Herr Zerbin, vielen Dank für das Gespräch!


Zur Person:

Daniel Zerbin, geboren 1973 in Gelsenkirchen, ist Familienvater und lebt in Dorsten. Seit 2016 ist der Landtagspolitiker bei der AfD, seit 2017 hat er an der Northern Business School (NBS) die Professur für Kriminalwissenschaften inne.

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