AfD-Politiker Helferich über neue SPK-Präsidentin: „Müssen Gedächtnis Preußens verteidigen“
Seit dem 1. Juni 2025 ist Prof. Dr. Marion Ackermann Präsidentin der Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Der AfD-Bundestagsabgeordnete Matthias Helferich befragte die neue Präsidentin im Ausschuss für Kultur und Medien des Deutschen Bundestages. Wir haben mit ihm über seine ersten Eindrücke gesprochen.
Helferich kündigte an, das „Gedächtnis Preußens“ als Ort der Begegnung erhalten zu wollen.
© IMAGO / dts NachrichtenagenturFREILICH: Herr Helferich, was war Ihr Eindruck von Prof. Dr. Marion Ackermann?
Matthias Helferich: Präsidentin Ackermann ist wohl eine klassische Vertreterin des linksliberalen Establishments, nicht unsympathisch, sicherlich auch nicht unqualifiziert, aber politisch klar zu verorten. Bei der Befragung im Kulturausschuss erklärte Prof. Ackermann auf unsere Nachfrage, ob denn das „Preußisch“ im Stiftungsnamen erhalten bliebe, Kulturstaatsministerin Roth hatte nämlich die Überlegung angestellt, es streichen zu lassen, sinngemäß: „Wir müssen die SPK für und gegen Preußen“ verteidigen. Bei mir bimmelten hier die Alarmglocken, denn wahrscheinlich müssen wir Preußen gegen Prof. Ackermann verteidigen.
Prof. Ackermann gilt als skandalträchtig und wird immer wieder im Kontext des Raubs aus dem „Grünen Gewölbe“ genannt – was sind die Hintergründe?
Das ist richtig. Als Mitglieder des Remmo-Clans ins „Grüne Gewölbe“ einbrachen und wertvolle Schätze im Wert von über 110 Millionen Euro raubten, war Prof. Ackermann Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. Weder sie noch der Sicherheitschef der Dresdner Schatzkammer zogen Konsequenzen aus dem Raub. Peinlich war zudem, dass Prof. Ackermann auf einen holländischen Schwindler reinfiel, der ihr vorgaukelte, Kenntnisse über den Verbleib des Diebesguts zu haben. Ihr Team reiste sodann nach Antwerpen und gab dem vermeintlichen Insider 40.000 Euro. Der tauchte ab und ließ die Truppe um Prof. Ackermann allein.
Was können wir von Prof. Ackermann als Präsidentin der SPK erwarten?
In ihrer Zeit in Dresden verbannte sie Wörter wie „Indianer“, „Götzen“ und „Stamm“ aus den Ausstellungen. Man darf vermuten, dass Prof. Ackermann Anhängerin der „postkolonialen Theorie“ ist und diese Agenda nun in der SPK umsetzen wird. Wir können also davon ausgehen, dass auch zukünftig vermeintliche „koloniale Raubkunst“ ins Ausland „restituiert“ wird. Mathias Brodkorb hat jüngst mit seinem Werk „Postkoloniale Mythen“ eine Pflichtlektüre für konservative Kulturpolitiker geschaffen, die ich jedem empfehlen kann.
Was würden Sie der Präsidentin nahelegen?
In Berlin-Dahlem befindet sich das „Geheime Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz“. Leider fällt dieser Ort zunehmend der Digitalisierung zum Opfer. Lesesäle und Austauschräume werden geschlossen, große Bestände in die Digitalität verbannt. Das ist der falsche Weg. Wir müssen das „Gedächtnis Preußens“ als Ort der Begegnung erhalten – und dafür wird die AfD auch schon bald im Ausschuss kämpfen.
Herr Helferich, vielen Dank für das Gespräch!
Zur Person:
Mattias Helferich ist Jurist und war Mitglied im Landesvorstand der AfD Nordrhein-Westfalen. Seit 2021 saß er als freier Abgeordneter im Bundestag, bei der letzten Wahl ist er wieder eingezogen und wurde später in die AfD-Bundestagsfraktion aufgenommen. Inzwischen ist er im Bundestag auch Mitglied im Ausschuss für Kultur und Medien.