AfD-Bildungspolitiker: „Es gibt ein linkes Umerziehungsprogramm“

Der AfD-Bildungspolitiker Hans-Peter Hörner fordert im Gespräch mit FREILICH an den Schulen die Vermittlung klassischer Bildung und nicht die Indoktrination mit links-ökologischer Ideologie. Der souveräne Umgang mit dem wirklich wichtigen Wissen führe langfristig ohnehin zu einer konstruktiven Haltung der Geschulten, meint Hörner.

Ulrich Novak
Interview von
27.10.2023
/
3 Minuten Lesezeit
AfD-Bildungspolitiker: „Es gibt ein linkes Umerziehungsprogramm“
Der AfD-Bildungspolitiker Hans-Peter Hörner© AfD

FREILICH: Herr Hörner, der politische Zustand Österreichs und Deutschlands ist gelinde gesagt verbesserungswürdig. Neben außenpolitischen Verwerfungen, der bedenklichen innenpolitischen Lage hat es auch das Stiefkind der bundesdeutschen Politik erwischt, nämlich die Bildungspolitik. Was ist da los?

Hans-Peter Hörner: Nun, die von Ihnen erwähnten Politikfelder wirken über ihre ideologisch basierte Ausrichtung und die penetrante moralische Aufladung in das Feld der Bildungs- und Schulpolitik direkt hinein. Bestes Beispiel dafür ist der aufflammende Nahostkonflikt, anlässlich dessen die Presse sinngemäß schrieb, „Der Krieg ist in den Klassenzimmern angekommen.“ Lehrer werden jetzt von der Politik aufgefordert, den Konflikt zu erklären, aufkeimende Meinungsverschiedenheiten zwischen pro-palästinensischen, muslimischen und linken Schülern und denjenigen, die sich auf die Seite Israels schlagen, mediatorisch abzudämpfen und so weiter. Wir haben eine brisante, durch eine unverantwortliche Migrationspolitik der politischen Linken verursachte Konfliktlage in den Schulen – und die Lehrer sollen es richten.

Werden sie es schaffen?

Zurück gefragt, wie soll das gehen? Wie wollen sie die in den Köpfen der Schüler mit Migrationshintergrund über Erzähl- und andere Traditionen tief verankerten Einstellungen ad hoc ändern? Fakt ist doch, dass bei Muslimen bezüglich der Palästina-Problematik der Spaß sozusagen aufhört. Der Respekt unserem Schulsystem und dem Lehrpersonal gegenüber ist breitflächig – wenn überhaupt – bei dieser Klientel schlicht und einfach nur rudimentär vorhanden.

Wenn sie denen dann auch noch ein Israel-Verständnis abverlangen, ist das Ende der Fahnenstange erreicht. Sie sehen doch auf den Berliner und Wiener Straßen, wie die sogenannte Integration funktioniert. Henry Kissingers jüngste Analyse der deutschen Migrationspolitik wird von Linksextremen und Öko-Spinnern, wie sie aktuell die Politik dies- und jenseits des Inns beherrschen, gar nicht wirklich reflektiert. Die machen unverdrossen mit ihrer Weltverbesserungs-Agenda weiter.

Dazu gehört auch der sogenannte „Kampf gegen Rechts“?

Aber sicher. Dieses Irrsinnsprojekt der Rot-Grünen mit seinem gigantischen Budget ist ein linkes Umerziehungsprogramm, das im Schafspelz der angeblichen Demokratiebewusstseinsschärfung daher kommt. Es dient im Grunde genommen nur drei Zwecken: Erstens soll eine Unmenge von linken Berufsversagern in „antifaschistischen“ und migrationsfreundlichen NGOs alimentiert werden. Ein nicht wirklich vorhandenes Problem wurde als Geldgenerator imaginiert und eine ganze Versorgungsindustrie wurde so ins Leben gerufen.

Zweitens dient das unsägliche Propagandakonstrukt, das für jeden historisch und politisch einigermaßen Sachkundigen eine intellektuelle Zumutung darstellt, als geistig-politisches Gleichschaltungsinstrumentarium zum Ausbremsen einer Opposition in bester volkspädagogischer DDR-Manier und drittens ist die ganze Nummer ein aufgeblasenes Ablenkungsmanöver vom erbärmlichen Zustand unseres Landes.

Licht am Ende des Tunnels?

Einerseits muss die aktuell bestimmende Politik in Gänze abgelöst und durch eine freiheitlich patriotische Alternative ersetzt werden. Das ist aber nicht alles. Wir sind wieder beim Thema „Bildung“. Es muss eine Veränderung in den Köpfen der Wähler bewirkt werden. Das kann nur über klassische Bildung in Kombination mit ehrlichen Leistungsmaßstäben funktionieren. Die linke Gleichmacherei, der katastrophale Einfluss der hedonistisch-egomanen und sozialistisch leistungsfernen 68er-Generation muss geschleift werden. Die Deutschen und Österreicher müssen aufwachen, der Theologe spricht von der Metanoia, der „Umkehr des Herzens“.

Abgesehen davon, dass die Migrationsproblematik durch tatsächlich geschlossene Grenzen und konsequent und tatsächlich durchgeführte Abschiebungen im großen Stil wieder in den ursprünglich gemeinten Rechtsrahmen eingepasst werden muss, sollten wir den hier verbleibenden zu integrierenden ausländischen Migrantenanteil nicht damit überfordern, dass wir an den Schulen und in den Kitas beispielsweise den Gender-Mist der Linken sich durchsetzen lassen. Das gilt für Aktionen mit sogenannten „Trans-Menschen“ vor Kindern wie auch für den behutsamen Umgang mit der angeblich heilsbringenden Digitalisierung.

Die jüngsten Bewertungen des deutschen Bildungssystems – ich nenne nur beispielhaft die Lesestudie IGLU und den IQ-Bildungstrend 2022 – zeigen überdeutlich, dass wir endlich und jetzt handeln müssen. Deutschlands Zukunft liegt vor allem in der Bildung, im souveränen Umgang mit wirklich wichtigem Wissen und nicht in dystopischen Entwürfen eines neuen Menschen in einer sozialistischen heimatlosen Gesellschaft der öko-religiösen Somewheres und Anywheres.

Herr Hörner, vielen Dank für das Gespräch!


Zur Person:

Hans-Peter Hörner (AfD), Jahrgang 1951, studierte Volks- und Betriebswirtschaftslehre sowie Biologie in Tübingen. Er schloss beide Staatsexamina ab und war von 1976 bis 2019 als Berufsschullehrer tätig. Seit 2021 ist der ehemalige Oberstudienrat Mitglied des Landtags von Baden-Württemberg. Sein Arbeitsschwerpunkt liegt auf bildungspolitischen Fragen.