Asylstatistik: Wer tatsächlich als Migrant nach Österreich kommt

Die Asylstatistik 2022 zeigt deutlich, wer tatsächlich als Migrant nach Österreich kommt. Von 2015 bis 2022 stellten 233.944 volljährige Migranten einen Asylantrag in Österreich – 195.033 davon waren Männer.

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Asylstatistik: Wer tatsächlich als Migrant nach Österreich kommt
Migranten nach ihrer Ankunft auf Lampedusa.© IMAGO / ZUMA Wire

Wien/Rom. – Die Situation auf der italienischen Mittelmeerinsel Lampedusa ist alarmierend. Besonders auffällig: Unter den Tausenden Migranten, die derzeit täglich mit Booten dort ankommen, sind sehr wenige Frauen. Diese Beobachtungen sind allerdings nicht neu: Im Jahr 2022 wurden in Österreich genau 112.272 Asylanträge gestellt – die überwiegende Mehrheit davon von Männern im Alter zwischen 20 und 25 Jahren. Von 2015, dem Jahr der großen Migrationswelle, bis Ende 2022 wurden in Österreich insgesamt 348.969 Asylanträge gestellt. Unter den volljährigen Antragstellern waren 195.033 Männer und nur 38.911 Frauen, wie der eXXpress unter Berufung auf Angaben des Innenministeriums berichtet.

Hinzu kommen seit 2015 noch 115.025 Minderjährige, die in Österreich Asyl wollten. Unter ihnen ist die Zahl der männlichen Migranten laut Innenministerium noch dramatischer – sie liegt bei 98,8 Prozent. 35.029 der Minderjährigen waren sogenannte UMF, also unbegleitete minderjährige Flüchtlinge.

Lage auf Lampedusa weiter dramatisch

Der Ansturm auf die Insel Lampedusa hält unterdessen an. Innerhalb weniger Stunden landeten dort erneut mehrere hundert Migranten mit Booten aus Afrika. Die Behörden sprachen von mehr als 700 Migranten, wie die italienische Nachrichtenagentur Ansa berichtete. Seit Mittwoch kamen mehr als 20 Boote an, die meisten aus Tunesien. Das Erstaufnahmelager auf der Insel ist mit mehr als 1.100 Menschen weiterhin völlig überfüllt.

„Die EU hat eine Migrationskrise dramatischen Ausmaßes“, erklärte der freiheitliche Delegationsleiter im Europäischen Parlament, Harald Vilimsky, vor wenigen Tagen. „Der Zehn-Punkte-Plan, den EU-Kommissionschefin von der Leyen in Lampedusa präsentiert hat, kann und wird dieses Problem nicht lösen“. Allein die Idee, mit mehr legaler Migration die illegale Migration in den Griff zu bekommen, sei absurd, so Vilimsky. Auch die anderen Vorschläge hätten eines gemeinsam: Sie seien völlig zahnlos, weil sie nicht darauf abzielen, „die Massenzuwanderung unter Missbrauch des Asylrechts zu reduzieren“. Dass Frontex Italien aktiver bei der Registrierung von Migranten unterstützen soll, ändere nichts daran, dass weiterhin welche kommen. Dass von der Leyen ankündigt, die Rückkehr von Migranten in ihre Herkunftsländer erleichtern zu wollen, sei zwar nett, es passiere aber seit Jahren einfach nicht. „Die einzig taugliche Maßnahme gegen die Massenzuwanderung ist eine Einschränkung des Asylrechts“, betont Vilimsky.