Freilich #35: Und tschüss!

DAV-Strategietag: Gegen den Geist von 1968 – mit den Mitteln von 2025

Der Deutsche Akademikerverband (DAV) möchte künftig ein freiheitlich-patriotisches Gegengewicht an deutschen Hochschulen aufbauen. Besonders kritische Studenten und Akademiker sollen im Fokus einer neuen Vernetzungsstrategie stehen.

Kommentar von
12.10.2025
/
2 Minuten Lesezeit
DAV-Strategietag: Gegen den Geist von 1968 – mit den Mitteln von 2025

Die AfD gewinnt in Deutschland immer weiter an Stärke. Die Bedingungen für ein „1968 von rechts“ seien aktuell so gut wie noch nie, meint der Bundestagsabgeordnete Birghan.

© IMAGO / dts Nachrichtenagentur

Dass die Vorherrschaft linker Ideologien in Deutschland bröckelt, ist spätestens seit dem Aufstieg der AfD ein Gemeinplatz. Auch im akademischen Milieu beginnt ein Umdenken, nicht zuletzt aufgrund der immer deutlicher werdenden Einschränkungen der Meinungs- und Wissenschaftsfreiheit. Der Deutsche Akademikerverband (DAV!) wird sich deshalb künftig verstärkt auf das Potenzial kritischer Studenten und Akademiker fokussieren, wie in einer Strategiesitzung in Berlin näher herausgearbeitet wurde.

Politik, Zeitgeist, Hochschulen

In den ersten Jahren wurde die AfD in den Medien gerne als „Professorenpartei“ bezeichnet – nicht unbedingt anerkennend, sondern oft mit der Absicht, die junge Partei in die Ecke des verstiegenen Wolkenkuckucksheims zu schieben. In den vergangenen Jahren hat die AfD teils herausragende Erfolge einfahren und vor allem in Wählergruppen ohne Hochschulabschluss vorstoßen können – zwischen Politik, Zeitgeist und Hochschulen besteht eine Wechselwirkung. Ein organisches Vorfeld mit Akademikern und insbesondere Studenten ist daher unabdingbar für den Erfolg patriotisch-freiheitlicher Politik, da dieses Milieu den Zeitgeist mitbestimmt und die künftige Funktionselite stellt. Der DAV! möchte sich daher verstärkt bemühen, unter Studenten Fuß zu fassen.

Gegen den engen Meinungskorridor

Im Rahmen eines Parlamentarischen Abends Ende September im Deutschen Bundestag widmete sich der DAV! aus diesem Grund einer eingehenden Analyse der aktuellen Situation für rechte und konservative Studenten im Umfeld deutscher Hochschulen und entwarf daraus strategische Optionen. Vor allem das nach Einschätzung des DAV! zunehmend repressive Meinungsklima im Hochschulbetrieb stelle ein Problem dar. Anstelle der wissenschaftlichen Suche nach Wahrheit und Erkenntnis sei vielfach die ideologische Vereinnahmung getreten.

Festgemacht wird das an zahlreichen Erfahrungen der vergangenen Jahre und Jahrzehnte, in denen vom Mainstream abweichende Stimmen systematisch angegriffen und Ausgrenzungsversuchen ausgesetzt wurden. Bekannte Fälle der jüngeren Vergangenheit: die Islamwissenschaftlerin Susanne Schröter oder der Historiker und wissenschaftliche Mitarbeiter an der Universität Würzburg, Benjamin Hasselhorn. In beiden Fällen kam es zu breit angelegten Kampagnen, die sich bis auf die Mainstream-Medien ausdehnten – ein bekanntes Phänomen. 

Netzwerk in und neben der Hochschule

Als Konsequenz will der DAV! künftig seine Schwerpunkte verlagern. Statt der ursprünglich angedachten und durchgeführten Bildungsarbeit, in Vorträgen und Arbeitsgruppen, möchte der Akademikerverband nun vor allem Netzwerke und Strukturen schaffen und fördern. Im Kern steht dabei der Austausch von Wissenschaftlern und Studenten sowie die Zusammenarbeit mit befreundeten Akademikerverbänden im deutschsprachigen Raum (DACH), Europa und sogar in den USA.

Vernetzungstreffen, wie der Akademikerball in Wien, sollen dafür verstärkt genutzt werden. Wissenschaftler, die aufgrund ihrer Positionen angegriffen werden, sollen durch Stellungnahmen und Initiativen unterstützt werden. Gleichzeitig möchte der Verband verstärkt lokale Gruppen und Aktivitäten fördern. All das bedingt aber eine breite Mitgliederbasis, zu deren Bildung alle Akademiker des deutschen patriotisch-freiheitlichen Lagers aufgerufen sind. Die Bedingungen für ein 1968 von rechts sind so gut wie nie zuvor.

Die in Gastbeiträgen geäußerten Ansichten geben ausschließlich die Meinung des jeweiligen Autors wieder und entsprechen nicht notwendigerweise denen der Freilich-Redaktion.
Über den Autor

Christoph Birghan

Christoph Birghan ist seit 2013 Mitglied der AfD. Seit 2025 sitzt er für die Partei im Bundestag, wo er Mitglied im Forschungsausschuss sowie stellvertretendes Mitglied in den Ausschüssen für Recht und Verbraucherschutz und Gesundheit ist. Birghan ist außerdem Vorsitzender des Deutschen Akademikerverbandes (DAV).

Kann FREILICH auf Ihre Unterstützung zählen?

FREILICH steht für mutigen, konservativ-freiheitlichen Journalismus, der in einer zunehmend gleichgeschalteten Medienlandschaft unverzichtbar ist. Wir berichten mutig über Themen, die oft zu kurz kommen, und geben einer konservativen Öffentlichkeit eine starke Stimme. Schon mit einer Spende ab 4 Euro helfen Sie uns, weiterhin kritisch und unabhängig zu arbeiten.

Helfen auch Sie mit, konservativen Journalismus zu stärken. Jeder Beitrag zählt!