Umfrage: Trump-Anhänger sehen Schaden durch Epstein-Affäre
Die Mehrheit der Trump-Anhänger ist überzeugt, dass die Epstein-Affäre nicht nur das Image des Ex-Präsidenten, sondern auch das der Republikanischen Partei beschädigt.
In den vergangenen Tagen hat Trump deutlich gegen seine Anhänger ausgeteilt, die ihn wegen seines Umgangs mit der Epstein-Affäre kritisiert hatten.
© IMAGO / ZUMA Press WireEin wachsender Teil der Trump-Anhänger zeigt sich zunehmend besorgt über die Art und Weise, wie ihr politisches Idol mit den Ermittlungen im Fall Jeffrey Epstein umgeht. Laut einer exklusiven Umfrage des Democracy Institute in Zusammenarbeit mit dem Daily Express US sind 67 Prozent der sogenannten MAGA-Anhänger der Meinung, dass das Verhalten von Donald Trump im Zusammenhang mit den Epstein-Unterlagen der Republikanischen Partei schadet.
Mehrheit von Trump-Regierung enttäuscht
Bei der Umfrage unter 1.300 potenziellen republikanischen Wählern kamen noch weitere ernüchternde Ergebnisse zutage: Mehr als 70 Prozent der Befragten gaben an, von der Vorgehensweise der Trump-Regierung bei den Ermittlungen enttäuscht zu sein.
Besonders viel Unmut ruft Trumps Justizministerin Pam Bondi hervor. Aus dem Lager der eigenen Unterstützer wird ihre Entlassung zunehmend gefordert. Der Ärger entlud sich, nachdem das Justizministerium in der vergangenen Woche nach monatelanger Prüfung der vorliegenden Beweise ein Memo veröffentlichte, das neue Details zur Epstein-Ermittlung lieferte – und die Offenlegung solcher Informationen künftig ausschloss.
In dem Memo stellte das Ministerium klar, dass Epstein keine sogenannte „Client List“ geführt habe. Diese Aussage steht im direkten Widerspruch zu früheren Behauptungen Bondis, die erklärt hatte, eine solche Liste liege auf ihrem Schreibtisch.
Trump nennt Unterstützer „Schwächlinge“
Trump reagierte scharf auf die Forderungen seiner Anhänger, weitere Informationen offenzulegen. Auf seiner Plattform Truth Social wetterte er: „Ihr neuer Betrug ist der sogenannte Jeffrey-Epstein-Hoax, und meine ehemaligen Unterstützer haben diesen Unsinn komplett geglaubt.“ Er warf ihnen vor, sich von den Demokraten täuschen zu lassen. „Sie haben ihre Lektion nicht gelernt und werden es wahrscheinlich nie tun, selbst nachdem sie acht lange Jahre von der verrückten Linken hereingelegt wurden.“
Seine Abrechnung endete mit einem klaren Bruch: „Lasst diese Schwächlinge weitermachen und die Arbeit der Demokraten erledigen! Denkt nicht einmal daran, über unseren unglaublichen und beispiellosen Erfolg zu sprechen! Ich will ihre Unterstützung nicht mehr!“
Kritik an Trumps Tonfall
Die scharfen Worte Trumps stießen in der eigenen Partei auf Widerstand. Laut einer Umfrage halten 80 Prozent der Republikaner seine Attacken gegen die Unterstützer für unangebracht.
Im Sommer 2019 wurde Jeffrey Epstein wegen Menschenhandels verhaftet. Ihm wurde vorgeworfen, prominente Kundschaft mit minderjährigen Mädchen versorgt zu haben. Wenige Wochen später nahm er sich laut offiziellen Angaben in seiner Gefängniszelle das Leben. Seine engen Verbindungen zu Politik, Prominenz und Finanzwelt sorgen bis heute für Spekulationen und haben politische Sprengkraft.