Finnisches Unternehmen bringt Tampon für Transmänner auf den Markt

Die finnische Firma Vuokkoset möchte mit ihrem neuen Produkt die Frage der Geschlechtergerechtigkeit von Hygieneprodukten und die „Angst vor der Menstruation bei Transmännern“ aufgreifen. An einem geschlechtsunabhängigen Produkt wird außerdem auch schon gearbeitet.

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Finnisches Unternehmen bringt Tampon für Transmänner auf den Markt
© Vuokkoset

Helsinki. – Im Rahmen der Transgender Awareness Week hat das finnische Unternehmen für Hygieneartikel einen Tampon für Männer auf den Markt gebracht. Denn Menstruation sei nicht nur ein Thema für Frauen, sondern „auch auch Transmänner und nicht-binäre Menschen können eine Gebärmutter und Menstruation haben“, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens, wo erklärt wird, dass Transmänner auch während einer Hormonersatztherapie Menstruationszyklen haben können. „In der Regel hört die Menstruation einige Monate nach Beginn der Testosteronbehandlung auf. Manche Männer wünschen jedoch keine Hormonersatztherapie, so dass die Menstruation wie gewohnt weitergehen kann. Auch asexuelle und nicht-binäre Menschen können ihre Periode bekommen.“

„Angst vor Menstruation bei Transmännern ansprechen“

Mit dem neuen Produkt möchte Vuokkoset die Frage der Geschlechtergerechtigkeit von Hygieneprodukten und die Angst vor der Menstruation bei Transmännern ansprechen, „denn Menstruationsschmerzen sind für Transmänner nicht nur körperliche Schmerzen“. Studien würden zeigen, dass 93 Prozent der Transmänner Geschlechtsdysphorie im Zusammenhang mit der Menstruation erlebt haben. Dakota Robin, Gesicht der Kampagne, die den Prozess der Geschlechtsangleichung durchlaufen hat, teilt diese Sorge: „Als ich jung war, fühlte sich die Menstruation nicht nur seltsam, sondern irgendwie falsch an. Unsere Kultur erkennt die Vielfalt menstruierender Menschen nicht wirklich an.“

Ein engstirniger Umgang mit der Menstruation könne zu Kopfschmerzen und Identitätsproblemen führen. Transfrauen können diskriminiert und in ihrer Weiblichkeit kritisiert werden, weil sie keine Periode haben. Transmänner können in schwierige Situationen geraten, wenn ihre Periode plötzlich einsetzt, es aber auf der Männertoilette am Arbeitsplatz keine Binden oder Tampons gibt, heißt es in der Mitteilung des Unternehmens weiter. Zudem werde bereits an einem völlig geschlechtsneutralem Produkt gearbeitet.

„Höhepunkt der Clownwelt“

Während manche Nutzer in Sozialen Medien das Produkt als „revolutionär“ oder „mutig“ bezeichneten, gab es auch massenhaft Kritik an dem Tampon für Transmänner. „Männer haben keine Periode. So einfach ist das“, schreibt ein Nutzer auf Instagram. „Die Menstruation betrifft nicht nur Frauen, hier sind Tampons für ....... Männer“, kommentiert ein Nutzer das neue Produkt auf X ( früher Twitter) und ergänzt den Beitrag sarkastisch mit einem Clown-Emoji. „Diese Zeit ist für mich unfassbar“, meinte ein anderer, ein zweiter wisse „gar nicht mehr, was er sagen soll“, und ein dritter beschrieb es als „Höhepunkt der Clownwelt“. „Es ist natürlich Blödsinn, dass Tampons nur für Frauen sind. Hier ist der Manpon“, schrieb ein anderer.

Andere nahmen Vuokkoset direkt ins Visier und machten sich über die Idee lustig, Produkte speziell für Transgender auf den Markt zu bringen. „Das ist genial. Darauf hätte ich wirklich selbst kommen müssen“, meinte eine Person sarkastisch und fügte hinzu, dass man mit Transmenschen „so viel Geld verdienen“ könne. „Nein, sie haben nichts Neues für eine Körperfunktion erfunden, die Männer nicht haben“, schrieb der Account „Two Genders One Truth“, der mehr als 5.000 Follower hat, und fügte hinzu: „Sie stecken Tampons in eine Schachtel, auf der 'für Männer' steht. Unternehmen wie Vuokkoset pflegen den Glauben an 'Transgenderismus' aus reinem Eigeninteresse. Sie profitieren davon, einen Markt für verstümmelte, medikalisierte und verwirrte Frauen zu schaffen“.