Ein britischer Wahlkreis zeigt das Dilemma der ethnischen Wahl

Bei den Wahlen in Großbritannien hat die Labour Party einen klaren Sieg errungen. Es besteht jedoch die Gefahr, dass die ethnische Wahl für sie in Zukunft zu einem Dilemma wird.

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Ein britischer Wahlkreis zeigt das Dilemma der ethnischen Wahl

Starmer konnte mit seiner Partei den Sieg erringen.

© IMAGO / ZUMA Press Wire

London. – Am vergangenen Donnerstag fanden in Großbritannien die vorgezogenen Neuwahlen stattgefunden, bei denen die sozialdemokratische Labour Party mit einem Stimmenanteil von rund 33,8 Prozent unter dem Parteivorsitzenden und Spitzenkandidat Keir Starmer als stärkste Kraft hervorging. Starmer wird somit neuer Premierminister Großbritanniens. Die Conservative Party (Tories) des scheidenden britischen Premierministers Rishi Sunak konnte rund 23,7 Prozent der Wahlstimmen auf sich vereinen und liegt somit zumindest vor den Brexiteers der Reform UK Party und Nigel Farage, die bei der Wahl auf einen Stimmenanteil von rund 14,3 Prozent erzielten.

Wähler könnten sich von Labour Party abwenden

In der Vergangenheit konnte die Labour Party immer von der demografischen Situation des Landes profitieren. Ein britischer Wahlkreis zeigt nun, dass sich dies in Zukunft ändern könnte. So kämpfte die Labour Party in der englischen Grafschaft West Yorkshire mit ihrer Kandidatin Naz Shah im Westen der Großstadt Bradford, wo der Anteil der muslimischen Bevölkerung bei 58,7 Prozent liegt, um den Sieg bei den Wahlen, den sie mit 31,6 Prozent der Stimmen nur knapp für sich entscheiden konnte. Grund dafür war unter anderem der unabhängige Kandidat Muhammed Islam, der in diesem Jahr erstmals bei Wahlen antrat und auf Anhieb 29,7 Prozent der Stimmen erhielt. Das könnte dazu führen, dass sich die Wähler künftig von der Labour Party abwenden und sich anderen Kandidaten mit Migrationshintergrund zuwenden. Denn was in Bradford West noch auffällt: Von den acht Kandidaten, die sich am 4. Juli zur Wahl stellten, haben vermutlich nur zwei keinen Migrationshintergrund, nämlich der Kandidat der Konservativen und der Kandidat der Partei Reform UK. Die ethnische Wahl könnte damit für die Labour Party zu einem Dilemma werden.

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