Künstliche Intelligenz

Elon Musk fordert eine Entwicklungspause

Sollte solch eine Pause nicht schnell umgesetzt werden können, sollen Regierungen eingreifen und ein Moratorium verhängen, so die Forderung.

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Elon Musk fordert eine Entwicklungspause
Elon Musk© Daniel Oberhaus, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

In einem von der gemeinnützigen, unter anderem von Elon Musk gegründeten Organisation „Future of Life“ veröffentlichten Schreiben ist in Bezug auf die sprunghaft erscheinenden Entwicklungsschritte im Bereich künstliche Intelligenz von einem „außer Kontrolle geratenen Wettlauf“ und einer Entwicklung die Rede, die mittlerweile „niemand – nicht einmal ihre Schöpfer – verstehen, vorhersagen oder zuverlässig kontrollieren“ könne. Leistungsstarke KI-Systeme sollten aber „erst dann entwickelt werden, wenn wir sicher sind, dass ihre Auswirkungen positiv und ihre Risiken überschaubar sind“, heißt es darin weiter. Das sei allerdings noch nicht der Fall.

Warnung vor Risiken für die Gesellschaft

Aus diesem Grund werden die Entwickler der nächsten KI-Generation aufgefordert, ihre Arbeit mindestens sechs Monate einzustellen. „Diese Pause sollte öffentlich und überprüfbar sein und alle wichtigen Akteure einbeziehen. Wenn eine solche Pause nicht schnell umgesetzt werden kann, sollten die Regierungen eingreifen und ein Moratorium verhängen“, heißt es in dem offenen Brief.

Neben Tesla-Chef Elon Musk unterzeichneten mehr als tausend Personen das Manifest, darunter Emad Mostaque, Chef der KI-Firma Stability AI, und mehrere Entwickler von Googles KI-Tochter DeepMind. Auch Apple-Gründer Steve Wozniak, Turing-Preisträger Yoshua Bengio, der Historiker Yuval Noah Harari und etliche weitere Unternehmer sowie Wissenschaftler werden unter dem Schreiben angeführt, das vor „tiefgreifenden Risiken für die Gesellschaft und die Menschheit“ warnt.

Rennen um technologische Führerschaft

Gary Marcus, ein emeritierter Professor der New York University und Unterzeichner des offenen Briefes sagte, dass der Wortlaut zwar nicht perfekt sei, „aber der Geist ist richtig: Wir müssen langsamer werden, bis wir die Auswirkungen besser verstehen.“ Generative KI könne ernsthaften Schaden anrichten. „Die großen Akteure machen immer größere Geheimnisse um ihre Aktivitäten, was es der Gesellschaft erschwert, sich gegen mögliche Gefahren zu wehren.“

Seit der Vorstellung von ChatGPT im November 2022 liefern einander viele Großkonzerne ein Rennen um die technologische Führerschaft bei KI. Neue Anwendungen werden quasi im Wochentakt vorgestellt, weil sich Unternehmen von dieser Technologie große Gewinne versprechen.