Nach Londoner Vorbild

SÖZ will Ramadan-Deko in Wien

Einen Tag nachdem die Beleuchtung in London angegangen war, meldete sich die Wiener Kleinpartei Soziales Österreich der Zukunft mit dem Wunsch nach Ramadan-Deko in Wien.

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SÖZ will Ramadan-Deko in Wien
Hakan Gördü (SÖZ)© Screenshot YouTube

Wien/London. - Leuchtende Dekoration in Städten kennen viele Europäer aus der Weihnachtszeit. Im Londoner Stadtteil West End leuchten goldene Sterne und Halbmonde nun aber erstmals auch für den islamischen Fastenmonat Ramadan. Die Partei Wiener Kleinpartei Soziales Österreich der Zukunft (SÖZ) ist so begeistert von der Idee, dass sie diese nun auch im Wiener Bezirk Favoriten umgesetzt sehen möchte.

SÖZ will die „Vielfalt der Stadt feiern“

„Wir setzen uns dafür ein, dass Wien zu einer offenen und toleranten Stadt wird, in der sich jeder unabhängig von seiner ethnischen oder religiösen Zugehörigkeit willkommen fühlt", verkündet Hakan Gördü, der Klubobmann von SÖZ in Favoriten, in einem Schreiben. Immerhin leben in Wien fast 300.000 Muslime. Er betonte, dass diese Aktion eine wunderbare Möglichkeit wäre, „die Vielfalt der Stadt zu feiern und das Bewusstsein für verschiedene Kulturen und Religionen zu stärken“. Die Forderung gelte natürlich auch für die religiösen Feiertage anderer Glaubensgemeinschaften (Weihnachten, Chanukka, Diwali oder Vesak). Der Ramadan sei ein wichtiger religiöser Monat für Muslime weltweit, weshalb sich die Partei auch für Toleranz und Zusammenhalt in Wien einsetze und glaube, „dass eine Ramadan-Deko auf den Straßen von Favoriten ein wichtiger Schritt in diese Richtung wäre“.

Desai wollte „Zauber nach London bringen“

Im Vereinigten Königreich leben laut der Bertelsmann-Stiftung insgesamt rund drei Millionen Muslime, was einen Anteil von 4,4 Prozent an der Gesamtbevölkerung entspricht. Mehr als eine Million leben im Großraum London, rund 15 Prozent der Bevölkerung der Stadt. Für sie leuchten in der Coventry Street, auf dem Leicester Square und der Einkaufsstraße Picadilly nun 30.000 Lichter, die ihnen unter anderem einen „Happy Ramadan“ wünschen. Die Lichter wurden vom Londoner Bürgermeister Sadiq Khan eingeschaltet, der zu den 1,3 Millionen Muslimen in London gehört, die den Ramadan feiern.

Organisiert hatte die Aktion Aisha Desai, die Gründerin der Organisation Ramadan Lights. Der BBC erzählte sie, sie hatte den Ehrgeiz, es der Weihnachtsbeleuchtung gleichzutun. „Ich erinnerte mich daran, wie ich mit meiner Schwester die Weihnachtsbeleuchtung bestaunte, als ich aufwuchs, und ich hatte auch die Gelegenheit, im Nahen Osten zu leben, und ich wollte diese Freude und diesen Zauber nach London bringen, die Stadt, aus der ich komme.“ Zudem wollte Desai damit das Bewusstsein der Bürger schärfen und und die Wichtigkeit des Fastenmonats hervorheben, wie sie erklärte.