Kurios: Linkes Blatt regt sich über blauen Landeshauptmann in Lederhosen auf
Der freiheitliche Landeshauptmann Mario Kunasek warb kürzlich in Italien in Lederhose für die Steiermark als Tourismusregion. Beim linken Profil sorgte das für Spott.
Im Rahmen der Werbekampagne in Italien zeigte sich der steirische FPÖ-Landeshauptmann Mario Kunasek in Lederhose.
© Instagram / Mario KunasekGraz/Jesolo. – Mit einer ungewöhnlichen Kampagne versucht die Steiermark, italienische Urlauber für sich zu gewinnen. In Jesolo fanden Touristen und Einheimische kürzlich ein „Steiermarkdorf”, das regionale Spezialitäten anbot und mit einer Sandskulptur Aufmerksamkeit erregen sollte. Auch in Venedig setzte man auf Sichtbarkeit: An allen 120 Bootsstationen hingen Werbeplakate und im Herbst soll sogar ein Vaporetto im Steiermark-Look die Lagune durchqueren.
Chancen durch neue Bahnverbindung
Landeshauptmann Mario Kunasek (FPÖ) ist von der Strategie überzeugt: „Italien ist ein wichtiger Markt für uns.“ Bereits im vergangenen Jahr verzeichnete das Bundesland rund 50.000 italienische Gäste, was einem Anstieg von zehn Prozent entspricht. Besonders Norditalien gilt als vielversprechend.
Im Dezember wird die Koralmbahn eröffnet, die die Steiermark enger mit Friaul-Julisch Venetien verbinden wird. Kunasek sieht darin großes Potenzial: „Man spricht immer nur davon, dass wir an den Wörthersee fahren. Aber ich glaube, das wird auch umgekehrt sein, nämlich, dass Kärntner zu uns kommen und hoffentlich auch Italiener.“
Spott über Auftritt am Strand
Während in Jesolo die Werbetrommel gerührt wurde, sparte das linke Magazin profil nicht mit Häme. Anstatt beim Forum Alpbach über die Zukunft Europas mitzudiskutieren, sei Kunasek lieber in Lederhosen an der Oberen Adria unterwegs, heißt es dort.
Die Reportage beschreibt ihn „in kurzer Trachtenlederhose“ auf der Piazzetta Casa Bianca, wo er zwischen Bier- und Weinständen sein Bundesland bewirbt – flankiert von grünen Bannern. Die Atmosphäre wird spöttisch kontrastiert. Während in Alpbach seit 1945 „halb Europa zusammenkommt“, um zu debattieren, posiere der Landeshauptmann lieber vor Holzständen im Badeort.