Studie belegt: „Demos gegen rechts“ von Linken und Grünen dominiert

In vielen Medienberichten wurde in den vergangenen Wochen davon gesprochen, dass die Teilnehmer der „Demonstrationen gegen rechts“ die „Mitte der Gesellschaft“ repräsentierten. Eine Studie widerlegt nun diese Darstellung.

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Studie belegt: „Demos gegen rechts“ von Linken und Grünen dominiert
Auch Schüler und Kinder haben in den letzten Wochen an den Demonstrationen teilgenommen.© IMAGO / Jochen Tack

Konstanz. – Nach den Correctiv-Recherchen zum sogenannten Potsdamer Geheimtreffen gingen in mehreren deutschen und auch österreichischen Großstädten Tausende Menschen auf die Straße, um gegen Rechts zu demonstrieren. Immer wieder war die Rede von der „Mitte der Gesellschaft, der schweigenden Mehrheit“. Was viele schon ahnten, wurde nun durch eine Studie der Universität Konstanz bestätigt: Die „Demos gegen Rechts“ wurden von Linken und Grünen dominiert.

61 Prozent wählten die Grünen

Eine Befragung der wahlberechtigten Demonstrationsteilnehmer nach ihrer politischen Orientierung ergab, dass immerhin 61 Prozent bei der Bundestagswahl 2021 die Grünen wählten, 65 Prozent ordneten sich politisch links der Mitte ein, weitere fünf Prozent sogar links außen. „Mitte-rechts“ verorteten sich nur drei Prozent. Wähler der bürgerlichen Parteien waren der Studie zufolge bei den Demos nur schwach vertreten. Acht Prozent gaben an, CDU und CSU gewählt zu haben, drei Prozent die FDP.

Von einer „schweigenden Mehrheit“ könne also keine Rede sein, resümierte die Neue Zürcher Zeitung (NZZ) vor wenigen Tagen in einem ihrer Artikel, „eher von einer sehr grünen und linken Minderheit, die als Mehrheit dargestellt wurde“. Eine wirkliche Überraschung sei das nicht, meinte die NZZ. Denn schon bei den Aufrufen zu den Demonstrationen sei die Grenze zwischen rechts und rechtsextrem vielerorts verschwommen gewesen. „Dass sich die gesellschaftliche Mitte vom extremen Rand abgrenzen will, ist gut und richtig. Eine Abgrenzung von demokratisch rechten, also konservativen Positionen grenzt allerdings weite Teile des bürgerlichen Lagers aus – und damit einen großen Teil der demokratischen Mitte.“