Jugendliche Terrorzelle gefasst: Radikalisierung erfolgte durch Influencer

Am Osterwochenende ist es den deutschen Sicherheitsbehörden gelungen, eine Terrorzelle von vier Jugendlichen zu fassen und in Untersuchungshaft zu nehmen. Sie hatten einen Anschlag auf eine Kirche geplant. Radikalisiert wurden sie unter anderem durch Influencer in Sozialen Medien.

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Jugendliche Terrorzelle gefasst: Radikalisierung erfolgte durch Influencer
Insbesondere TikTok ist unter Islamisten eine beliebte Plattform, um Jugendliche zu erreichen.© IMAGO / Silas Stein

Wien/Düsseldorf. – Vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass der deutsche Staatsschutz und die Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf einen Ermittlungserfolg feiern konnten. Mitverantwortlich für diesen Erfolg ist auch der Staatsschutz in Wien, von dem die deutschen Behörden einen Hinweis erhalten hatten. Demnach warnte der österreichische Staatsschutz die deutschen Sicherheitsbehörden vor einer jugendlichen Terrorzelle, die Anschläge auf eine Kirche plante, berichtet der Standard.

Vier Jugendliche gefasst

Das Attentat sollte am besten an einem Tag wie Christi Himmelfahrt stattfinden, wenn die Kirche gut besucht ist. Aber auch Menschen außerhalb der Kirche, die von den Jugendlichen als „Kuffar“, also Ungläubige, bezeichnet wurden, sollten getötet werden. Als mögliche Ziele seien Städte wie Dortmund, Düsseldorf und Köln ins Auge gefasst worden. Vier Jugendliche, davon zwei männliche und zwei weibliche, aus Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg hatten diesen Anschlagsplan ausgearbeitet. Seit dem Osterwochenende sitzen alle vier wegen Terrorverdachts in Untersuchungshaft.

Wie der Standard weiter berichtet, soll vor allem eine der Jugendlichen den deutschen Behörden schon länger bekannt gewesen sein. Sie sei durch Ausreisepläne zum Islamischen Staat (IS) aufgefallen. Wie der WDR berichtet, seien bei den Razzien der Exekutive am Osterwochenende in erster Linie Speichermedien beschlagnahmt worden. Bei der zweiten Jugendlichen seien aber auch eine Machete und ein Dolch gefunden worden.

Influencer für das Kalifat

Die deutsche Nachrichtenagentur dpa berichtete unter Berufung auf Sicherheitskreise, die Jugendlichen seien auch durch islamistische Influencer radikalisiert worden. Namen und Details wurden zwar nicht genannt. In Sozialen Medien wie TikTok seien es aber vor allem salafistische Größen aus Deutschland, die eine hohe Reichweite erzielen und damit Jugendliche ködern, um sie zu radikalisieren, wird in dem Bericht des Standard betont. Wie groß die Gefahr ist, die von solchen Influencern ausgeht, zeigt aktuell auch der Beitrag „Influencer für das Kalifat“ von Irfan Peci in der neuen FREILICH-Ausgabe „Heiliger Hass“.


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Erst im November waren in Deutschland zwei 15 und 16 Jahre alte Jugendliche unter Terrorverdacht festgenommen worden, die mit dem IS sympathisiert und einen Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt geplant haben sollen, wie Focus online berichtet. Sie sitzen in Nordrhein-Westfalen und Brandenburg in Untersuchungshaft. Die Radikalisierung scheint sich aber nicht auf Jugendliche in Deutschland zu beschränken, sondern zieht ihre Kreise offenbar bis in die Schweiz. Auch dort wurden drei Jugendliche wegen Terrorverdachts festgenommen und in Untersuchungshaft gesteckt.