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„Clan-Familie“ soll AfD-Politiker mit Messer lebensgefährlich verletzt haben

Ein schleswig-holsteinischer AfD-Kommunalpolitiker soll nach Angaben der Partei vor seiner Haustür von Unbekannten mit einem Messer angegriffen worden sein. Bei dem Tatverdächtigen handelt es sich nach Angaben der Staatsanwaltschaft Flensburg um einen Iraker.

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„Clan-Familie“ soll AfD-Politiker mit Messer lebensgefährlich verletzt haben

Messerangriff (Symbolbild)

© IMAGO / U. J. Alexander

Am Abend des 18.05.2023 soll es zu einem Messerangriff auf einen AfD-Politiker des neu gewählten Kreistages im Kreis Schleswig-Flensburg gekommen sein, wie die AfD in einer Pressemitteilung bekannt gab. Nach Angaben der AfD soll eine Tätergruppe, bestehend aus zwei Männern und einer Frau, die einem Schleswiger „Clan mit Migrationshintergrund“ angehören sollen, am Abend des Vatertages versucht haben, den ebenfalls aus Schleswig stammenden AfD-Politiker Bent Lund mit einem Mercedes-Geländewagen von der Straße abzudrängen.

Als dies nicht gelang, sollen die Täter dem Opfer bis vor die Haustür gefolgt sein. Unter der Drohung, ihn „umzubringen“, sei ihm Pfefferspray ins Gesicht gesprüht worden. Anschließend habe einer der Männer das Opfer festgehalten, während der andere versucht habe, mehrmals auf Lund einzustechen. Dieser habe vier Stiche abwehren können, sei aber von einem fünften Stich schwer getroffen worden. Das Messer sei im Bereich des Schulterblatts etwa acht Zentimeter tief in den Körper eingedrungen und habe das Herz nur knapp verfehlt.

Opfer soll das Krankenhaus verlassen haben

Das Opfer sei sofort mit einem Rettungswagen in die Helios-Klinik Schleswig gebracht und dort ärztlich versorgt worden. Die Staatsanwaltschaft gehe von lebensgefährlichen Verletzungen aus. Lund habe die Klinik trotz seiner Verletzungen auf eigenen Wunsch aus Sorge um seinen 16-jährigen Sohn verlassen. Auch gegen diesen soll es nach Aussagen Dritter Morddrohungen aus dem Täterkreis geben. Der Sohn befinde sich derzeit an einem sicheren Ort und werde beschützt. Aufgrund des Überfalls und der Morddrohungen ist der 16-Jährige nach Angaben seines Vaters traumatisiert und soll sich in psychologischer Behandlung befinden.

Nach Angaben der Partei befanden sich die Täter am Freitag noch in Polizeigewahrsam. Laut AfD ermittelte zunächst die örtliche Polizei wegen eines „Nachbarschaftsstreits“, nach weiteren Erkenntnissen seien nun Kriminalpolizei und Staatsschutz in den Fall involviert.

Die AfD berichtet auch von einer Vorgeschichte: Bereits in den Wochen vor der Tat seien Personen aus dem Umfeld des Opfers und dessen Besucher von „Mitgliedern des Clans“ mehrfach verbal als „Nazis“ angegriffen worden. Auch am Abend vor der Tat habe eine mehrköpfige Personengruppe Lund zunächst den Zugang zu seiner Wohnung versperrt und nur widerwillig freigegeben. In der Folge sei es vor dem Haus zu einer Schlägerei mit Verletzten auf beiden Seiten gekommen. Videoaufnahmen lägen der Polizei vor.

Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Flensburg bestätigte gegenüber FREILICH die Messerattacke vom vergangenen Donnerstag. Das Amtsgericht Flensburg hat Haftbefehl wegen Wiederholungsgefahr gegen einen 31-jährigen Tatverdächtigen irakischer Staatsangehörigkeit erlassen. Zu den Motiven wollte man sich mit einem Verweis auf die laufenden Ermittlungen nicht äußern.

Der Beitrag wurde nach der Veröffentlichung am 22.05.2023 um 13:18 Uhr um die Stellungnahme der Staatsanwaltschaft Flensburg ergänzt.


Über den Autor

Bruno Wolters

Bruno Wolters wurde 1994 in Deutschland geboren und studierte Philosophie und Geschichte in Norddeutschland. Seit 2022 ist Wolters Redakteur bei Freilich. Seine Interessengebiete sind Ideengeschichte und politische Philosophie.

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