Transfreundliche Kirche

Begriff „divers“ soll ins Taufregister einziehen

Die Synodale in Frankfurt ist sich einig, dass die Belange von inter- und transsexuellen Menschen in der Kirche mehr Aufmerksamkeit erfahren sollen.

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Begriff „divers“ soll ins Taufregister einziehen
LGBT-Flagge an einer Kirche in Münster© Dietmar Rabich / Wikimedia Commons / “Münster, St.-Petri-Kirche -- 2021 -- 7346” / CC BY-SA 4.0 (Bild zugeschnitten)

Frankfurt. - Anfang März verabschiedete die Vollversammlung des Synodalen Wegs ein Papier, wonach es unter anderem möglich sein soll, bei der Taufe von Kindern mit „unklarer Geschlechtsidentität“ den entsprechenden Eintrag im Taufregister wegzulassen oder an dieser Stelle den Begriff „divers“ zu verwenden. Zudem sollten transgeschlechtliche Katholiken unkompliziert die Möglichkeit erhalten, ihren Personenstand sowie ihre Vornamen im Taufregister ändern zu lassen, wie das domradio berichtete.

„Abwertung von trans-Menschen unterbinden“

Das Papier, das sich als „Standpunkt für weitere Überlegungen“ versteht, erfuhr eine große Zustimmung. Bei den Bischöfen stimmten 84 Prozent dem Text zu, bei den weiblichen Teilnehmern der Synodalversammlung kam der Text auf 100 Prozent Zustimmung. Nach der Abstimmung habe es stehende Ovationen gegeben, im Plenum seien Regenbogenfahnen geschwenkt worden.

Der Text hält weiter fest, dass „falls trans- oder intergeschlechtlichen Gläubigen das Sakrament der Ehe verwehrt sein sollte, sollen ihnen Segensfeiern  für ihre Partnerschaft offenstehen“. Eine „Abwertung trans- und intergeschlechtlicher Menschen insbesondere durch die Unterstellung einer 'Gender-Ideologie'„ sei zu unterbinden. Ferner solle sich die Kirche von Konversionstherapien unmissverständlich distanzieren. Zudem wird der Papst dazu aufgefordert, dafür Sorge zu tragen, „dass transgeschlechtliche und intergeschlechtliche Menschen in unserer Kirche unbeschadet, ohne Anfeindungen und ohne Diskriminierung ihr Leben und ihren Glauben in ihrem So-Sein als Geschöpfe Gottes leben können“.

Zahl der Geschlechtsangleichungen steigt

In Deutschland nimmt die Zahl der Menschen, die sich einer geschlechtsangleichenden Operation unterziehen, immer weiter zu. Im Jahr 2021 ließen 2.598 Menschen solch eine Operation an sich vornehmen, das sind rund 21 Prozent mehr als im Vorjahr, wie Zahlen der Statistik-Plattform statista zeigen. Von den Eingriffen entfallen zwei Drittel auf Trans-Frauen. Die Mehrheit der Eingriffe wurde in der Altersgruppe 20 bis unter 35 Jahren durchgeführt. Auf Teenager zwischen 15 und unter 20 entfielen 7,3 Prozent der Operationen.