Amazon-Manager: KI als Ersatz für Nachwuchskräfte „eines der dümmsten Dinge“
Während Tech-Größen wie Sam Altman und Jeff Dean Künstlicher Intelligenz bereits die Rolle von Berufseinsteigern zuschreiben, warnt der CEO von AWS vor deutlichen Folgen für den Arbeitsmarkt.
AWS-CEO Garman warnt davor, junge Nachwuchskräfte durch KI zu ersetzen. (Symbolbild)
© IMAGO / ZoonarMatt Garman, der CEO von Amazon Web Services (AWS), richtet eine deutliche Mahnung an Unternehmen, die angesichts des KI-Booms den Berufseinstieg abschaffen wollen. In einem am Dienstag veröffentlichten Podcast-Interview bezeichnete er den Plan, Berufseinsteiger durch KI-Tools zu ersetzen, als „eines der dümmsten Dinge, die ich je gehört habe“.
Junge Mitarbeiter als Schlüssel im KI-Zeitalter
Garman sieht gerade in den jüngsten Mitarbeitern einen großen Vorteil: „Das sind wahrscheinlich eure günstigsten Angestellten. Sie sind am ehesten bereit, eure KI-Tools zu nutzen.“ Gleichzeitig warnte er jedoch vor den langfristigen Folgen einer solchen Strategie: „Wie soll das funktionieren, wenn ihr in zehn Jahren niemanden mehr habt, der etwas aufgebaut oder gelernt hat?“
Der AWS-Chef forderte Firmen dazu auf, Hochschulabsolventen auch weiterhin eine Chance zu geben. Diese müssten lernen, Software zu entwickeln, Probleme zu analysieren und bewährte Verfahren anzuwenden. In einer von Künstlicher Intelligenz geprägten Wirtschaft seien nicht bestimmte Studienabschlüsse entscheidend, sondern Kompetenzen wie kritisches Denken, Kreativität und Anpassungsfähigkeit.
Andere Stimmen aus dem Silicon Valley
Nicht alle Größen der Tech-Branche teilen Garmans Ansicht. So erklärte OpenAI-Chef Sam Altman bereits im Juni, KI verhalte sich wie ein Nachwuchs-Kollege. Googles Chefwissenschaftler Jeff Dean sagte, Künstliche Intelligenz könne schon bald die Arbeit eines Junior-Programmierers nachahmen.
Die Entwicklung spiegelt sich offenbar bereits in den Zahlen wider. Laut einer Analyse von Goldman Sachs ist die Arbeitslosenquote bei 20- bis 30-jährigen Tech-Fachkräften seit Anfang 2024 um fast drei Prozentpunkte gestiegen – viermal stärker als bei der Gesamtbevölkerung. „Wir schätzen, dass generative KI langfristig 6-7 Prozent aller US-Arbeitnehmer ersetzen wird“, warnte Goldman-Chefvolkswirt Jan Hatzius Anfang August 2025.