Erneuter Farbanschlag auf Burschenschaftsdenkmal in Eisenach
Das traditionsreiche Burschenschaftsdenkmal in Eisenach in Thüringen wurde zum wiederholten Male Opfer eines Anschlags. Die Täter hinterlassen deutliche Spuren.
Das Denkmal wurde erneut Ziel eines mutmaßlich linksextremen Anschlags.
© DenkmalerhaltungsvereinEisenach. – Das Burschenschaftsdenkmal in Eisenach wurde am Wochenende Ziel eines Farbanschlags. Unbekannte Täter hinterließen die Nachricht „Nazis raus“ auf einer der Säulen der monumentalen Anlage. Nach ersten Einschätzungen beläuft sich der Sachschaden auf einen vierstelligen Betrag. Die Polizei ermittelt. Aufgrund der Nähe zum baldigen Burschentag der Deutschen Burschenschaft vom 11. bis 15. Juni liegt ein politischer Hintergrund nahe.
Wiederholter Angriff auf das Denkmal
Es ist nicht das erste Mal, dass das Denkmal Ziel von Vandalismus geworden ist. In der Vergangenheit kam es wiederholt zu Farbattacken, Schmierereien und Beschädigungen durch Unbekannte. Im Jahr 2019 wurden sowohl das Burschenschaftsdenkmal als auch das Langemarck-Denkmal mit Farbe beschmiert. Zudem wurde ein Fenster eingeworfen und Farbe ins Innere des Gebäudes gesprüht. Durch einen im Inneren zur Explosion gebrachten, mit Teer gefüllten Feuerlöscher, wurden Wände, Deckengemälde und Mobiliar beschädigt und verunreinigt. Nach diesem Angriff wurde das Sicherheitskonzept mithilfe von Spenden massiv ausgeweitet: Überwachungskameras mit direkter Schalte zur Polizei laufen nun rund um die Uhr.
Zwischen Vergangenheit und Zukunft
Das 1902 auf der Göpelskuppe bei Eisenach errichtete Burschenschaftsdenkmal erinnert an die im 19. Jahrhundert entstandene Burschenschaftsbewegung. Insbesondere die Gefallenen der Einigungskriege von 1864 bis 1871 werden geehrt, da sie als Vorkämpfer eines deutschen Nationalstaats angesehen werden. In seiner über 120-jährigen Geschichte war das Denkmal wiederholt Projektionsfläche gesellschaftlicher Umbrüche, sei es in der Weimarer Republik, im Nationalsozialismus oder nach der Wiedervereinigung. Heute ist es im Besitz der Deutschen Burschenschaft und wird regelmäßig als Veranstaltungsort für Gedenkfeiern und politische Diskussionen innerhalb der Verbindungsszene genutzt.