VW ist nicht mehr konkurrenzfähig: Milliardenschweres Sparprogramm notwendig

Nach monatelangen Verhandlungen haben sich Volkswagen und der Betriebsrat am Dienstag auf Eckpunkte für ein milliardenschweres Sparprogramm bei der Kernmarke Volkswagen geeinigt.

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VW ist nicht mehr konkurrenzfähig: Milliardenschweres Sparprogramm notwendig
Das VW-Werk in Wolfsburg.© IMAGO / Volker Preußer

Wolfsburg. – Der Volkswagen-Konzern hat ein so genanntes Performance Programm beschlossen, um aus der aktuellen Krise zu kommen. Insgesamt will VW durch die Umsetzung des Programms zehn Milliarden Euro einsparen. Die Umsatzrendite soll von rund 3,5 auf 6,5 Prozent steigen. Wie aus einer Pressemitteilung von VW hervorgeht, soll dafür aber auch Personal abgebaut werden. Dadurch sollen 20 Prozent der Kosten eingespart werden.

Fokus auf Leistungssteigerung und Kosteneinsparung

Mit der Einigung auf ein Eckpunktepapier zwischen Unternehmens- und Arbeitnehmervertretern sei die Marke Volkswagen bei ihrem Programm „Accelerate Forward/Road to 6.5“ einen wichtigen Schritt vorangekommen, heißt es in der Pressemitteilung. Ziel des auf drei Jahre angelegten Programms ist es, die Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit der Kernmarke des Volkswagen Konzerns langfristig zu sichern. Bis 2026 will Volkswagen einen positiven Ergebnisbeitrag von zehn Milliarden Euro erreichen, um für Herausforderungen wie Inflation und steigende Rohstoffkosten gewappnet zu sein.

Die Maßnahmen konzentrieren sich auf Leistungssteigerungen und Kosteneinsparungen entlang der drei Programmschwerpunkte. Dazu gehören die Optimierung der Material- und Produktkosten, die Senkung der Fix- und Fertigungskosten sowie die Steigerung der Erlöse. Um die Personalkosten zu senken, wird das Unternehmen ab Januar 2024 die Altersteilzeit für alle Mitarbeiter des Jahrgangs 1967 öffnen und den Einstellungsstopp sowie den begrenzten Zugang zum Tarif Plus fortsetzen.

VW baut Personal im Verwaltungsbereich ab

Thomas Schäfer, CEO der Marke Volkswagen Pkw und Mitglied des Konzernvorstands für die Markengruppe Core, hatte sich bereits Ende November öffentlich zu den schwierigen Zeiten bei VW geäußert. „Wir sind in den vergangenen Wochen einen großen Schritt weitergekommen bei der Ausgestaltung des umfassendsten Programms, das die Marke je aufgesetzt hat. Die Beiträge der Handlungsfelder sind alle genau festgelegt, die Maßnahmenpakete entschieden – und deren Umsetzung ist bereits gestartet. Unsere Anstrengungen entfalten ihre Wirkung teilweise schon in 2024. Das ist auch wichtig, um dem härter werdenden Wettbewerb in einem extrem anspruchsvollen Marktumfeld standhalten zu können. Die Einigung mit der Arbeitnehmerseite ist ein wichtiger Schritt, um den eingeschlagenen Weg jetzt zügig fortsetzen zu können“, kommentierte er das nun gestartete Performance Programm.

Die Volkswagen AG setzt mit dem Performance Programm auf einen gezielten Personalabbau, um die Kostenstrukturen nachhaltig zu optimieren und gleichzeitig die Beschäftigung in Deutschland zu sichern. Dabei wird die demografische Kurve mit den geburtenstarken Jahrgängen, die in den nächsten Jahren in Rente gehen, auch mit der Ausweitung der Altersteilzeit auf den Jahrgang 1967 (Schwerbehinderte 1968) optimal genutzt. Bereits eingeführte Personalinstrumente wie der Einstellungsstopp und die Stabilisierung des Tarif Plus werden fortgeführt. Insgesamt sollen insbesondere die Personalkosten im Verwaltungsbereich der Volkswagen AG um 20 Prozent gesenkt werden. Ein generelles Aufhebungsprogramm wird es jedoch nicht geben. Zukünftig wegfallende Stellen werden nicht oder nur in Ausnahmefällen neu besetzt. Dazu will das Unternehmen auch Versetzungsketten über den internen Arbeitsmarkt ermöglichen.