Rowan Atkinson angeblich für schlechten Absatz von Elektroautos verantwortlich

Die britische Denkfabrik Green Alliance, die seit Ende der 1970er-Jahre existiert und versucht, eine „ökologische Perspektive in das politische Leben Großbritanniens“ zu bringen, wirft dem Schauspieler Rowan Atkinson vor, mit einem Meinungsartikel die öffentliche Wahrnehmung von Elektrofahrzeugen beschädigt zu haben.

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Rowan Atkinson angeblich für schlechten Absatz von Elektroautos verantwortlich
Atkinson hatte Elektrofahrzeuge als „ein bisschen seelenlos“ bezeichnet.© IMAGO / SOPA Images

London. – Dem Ausschuss für Umwelt und Klimawandel des britischen Oberhauses wurde mitgeteilt, dass der Schauspieler Rowan Atkinson, vielen bekannt als Mr. Bean, für die negative Wahrnehmung von Elektroautos mitverantwortlich sein soll. Einer der schädlichsten Artikel sei ein Meinungsartikel von Rowan Atkinson in der britischen Zeitung Guardian im vergangenen Sommer gewesen, in dem er Elektroautos als „ein bisschen seelenlos“, aber „wunderbare Mechanismen“ bezeichnete, kritisiert die Interessengruppe Green Alliance.

Großbritanniens „Netto-Null“-Strategie

Atkinson, der einen Abschluss in Elektrotechnik und Steuerungssystemen hat, fuhr in seinem Kommentar fort: „Aber zunehmend fühle ich mich ein wenig betrogen ... Ich habe das Gefühl, dass unsere Flitterwochen mit Elektroautos zu Ende gehen, und das ist nicht schlecht“. Sein Artikel löste eine Gegenreaktion von Elektroauto-Befürwortern aus, die ihm vorwarfen, den aktuellen Stand der Batterietechnologie falsch darzustellen. Simon Evans von der Website Carbon Brief schrieb: „Der größte Fehler von Herrn Atkinson ist, dass er nicht anerkennt, dass Elektroautos im Vergleich zu Autos mit Verbrennungsmotor bereits erhebliche globale Umweltvorteile bieten.“

In Großbritannien sollen im Rahmen der „Netto-Null“-Strategie des Premierministers neue Benzin- und Dieselfahrzeuge ab 2035 verboten werden, um die Treibhausgasemissionen bis 2050 auf null zu reduzieren. Das Verbot soll Autofahrer zum Kauf von Elektroautos bewegen, doch die Akzeptanz ist langsamer als von den Befürwortern der Strategie erhofft. Eine Kombination aus höheren Anschaffungskosten, unzureichender Ladeinfrastruktur und unklaren Botschaften hält einige Autofahrer davon ab, auf Elektroautos umzusteigen.

Kaum ein Abgeordneter fährt Elektroauto

Wie der Telegraph berichtet, gaben nur zwei Mitglieder des Ausschusses an, selbst ein Elektroauto zu fahren, ein weiteres fährt ein Hybridauto. Greg Smith, Mitglied des Verkehrsausschusses im britischen Unterhaus, sagte, dass Politiker, die teure Elektroautos befürworten, „einfach nicht in der realen Welt leben“. Es sei völlig heuchlerisch, „wenn Leute, die selbst kein Elektroauto fahren, die Frechheit besäßen, anderen zu sagen, sie sollten einen Haufen Geld für ein solches Auto ausgeben“, kritisierte er. Die Menschen sollten frei entscheiden können, welche Autos sie kaufen und fahren wollen. Die Probleme mit der Zuverlässigkeit von batteriebetriebenen Elektroautos seien real und es sei einfach unverschämt, sie unter den Teppich zu kehren. „Elektroautos sind teuer, unerprobt und ökologisch fragwürdig, wenn man den CO2-Fußabdruck bei Herstellung und Entsorgung betrachtet. Lassen wir die Menschen selbst entscheiden.“