Freilich #35: Und tschüss!

Israelischer Spitzenbeamter in Kindersex-Skandal verwickelt – trotzdem Rückkehr nach Israel

Ein hochrangiger Beamter der israelischen Cyber-Behörde steht im Zentrum eines Kindersex-Skandals in den USA. Besonders brisant ist dabei, dass seine Behörde direkt dem Büro von Premierminister Netanjahu untersteht.

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Israelischer Spitzenbeamter in Kindersex-Skandal verwickelt – trotzdem Rückkehr nach Israel

Tom Artiom Alexandrowitsch (Mitte) wurde inzwischen beurlaubt.

© X/WikiLeaks

Ein hochrangiger israelischer Regierungsmitarbeiter ist in den USA in einen Kindersex-Skandal verwickelt. Wie der britische Guardian berichtet, wurde der 38-jährige Tom Artiom Alexandrowitsch im Rahmen einer großangelegten Operation gegen Internetkriminalität von der Polizei von Las Vegas festgenommen. Ihm wird unter anderem zur Last gelegt, versucht zu haben, sich über das Internet mit einem Kind für sexuelle Handlungen zu verabreden. Nach kurzer Haft und einer Kaution von 10.000 Dollar wurde Alexandrowitsch wieder freigelassen und reiste zurück nach Israel.

Recherchen des US-Portals Mediaite zeigen, dass Alexandrowitsch auf LinkedIn als Exekutivdirektor der Israel Cyber Directorate geführt wurde – einer Behörde, die direkt dem Büro von Premierminister Benjamin Netanjahu untersteht.

Unterschiedliche Darstellungen

Während US-Behörden Alexandrowitsch offiziell als Festgenommenen führen, berichtete das israelische Nachrichtenportal Ynet, dass lediglich „ein Mitarbeiter der Israel National Cyber Directorate“ von amerikanischen Behörden befragt worden sei. Weiter berichtete Ynet, dass israelische Beamte den Vorfall herunterspielten und sagten, er habe „keine politischen Auswirkungen“ und sei schnell geklärt worden. Die Gründe für die Befragung bleiben dem Bericht zufolge unklar, könnten aber mit dem Verhalten des Mitarbeiters zusammenhängen. Später meldete Ynet, Alexandrowitsch sei auf „beiderseitigen Beschluss“ beurlaubt worden. 

Netanjahus Büro wies den Vorwurf der Festnahme entschieden zurück: „Ein Staatsbediensteter, der aus beruflichen Gründen in die USA gereist war, wurde während seines Aufenthalts von den amerikanischen Behörden befragt. Der Mitarbeiter, der kein diplomatisches Visum besitzt, wurde nicht festgenommen und kehrte wie geplant nach Israel zurück.“

Operation gegen Kinderschänder im Netz

Nach Angaben der Polizei von Las Vegas handelte es sich bei der Aktion um einen koordinierten Einsatz gegen Sexualdelikte im Internet. Neben Alexandrowitsch wurden sieben weitere Männer in Henderson nahe Las Vegas festgenommen, darunter auch ein Pastor aus Nevada. Alle Verdächtigen glaubten, sie würden sich mit Minderjährigen treffen, als sie stattdessen von verdeckt arbeitenden Polizisten konfrontiert und festgenommen wurden, erklärten die Behörden. In Nevada kann die Anbahnung sexueller Handlungen mit Minderjährigen über das Internet mit bis zu zehn Jahren Haft bestraft werden.

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