Australien: Neuer staatlicher Beauftragter für „Verhaltensänderung bei Männern“

Um der zunehmenden häuslichen Gewalt gegen Frauen entgegenzuwirken, wurde im australischen Bundesstaat Victoria eine neue Stelle geschaffen, die sich der Verhaltensänderung von Männern widmet.

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Australien: Neuer staatlicher Beauftragter für „Verhaltensänderung bei Männern“
Richardson sieht in seiner neuen Tätigkeit eine wichtige, aber keine leichte Aufgabe.© Screenshot X

Melbourne. – Vor Kurzem gab die australische Premierministerin Jacinta Allan bekannt, dass Tim Richardson zum ersten parlamentarischen Sekretär für männliche Verhaltensänderung ernannt wurde. Richardson betonte die Bedeutung seiner Aufgabe und kündigte an, dass er sich auf den Einfluss des Internets und der Sozialen Medien auf das Verhalten von Männern sowie auf den Aufbau respektvoller Beziehungen konzentrieren werde. Er sagte: „Es wird keine leichte Arbeit sein, aber sie ist wichtig.“

Auf X schrieb Richardson: „Wir müssen Victoria zu einem sichereren Ort für Frauen und Kinder machen und daran arbeiten, die Tragödie der Tötung von Frauen durch Männer zu beenden“. Die Dringlichkeit dieser Maßnahmen wird von den politischen Akteuren durch aktuelle Statistiken und jüngste Gewaltvorfälle unterstrichen. Laut dem Projekt Counting Dead Women wurden in diesem Jahr bereits 31 Frauen in Australien getötet; im vergangenen Jahr waren es 64.

Analyse des Verhaltens von Männern

Tarang Chawla, Gründer der gemeinnützigen Organisation Not One More Niki, äußerte die Hoffnung, dass die neue Position einen spürbaren Unterschied im Umgang mit männlicher Gewalt machen werde. „Diese Rolle gibt mir Hoffnung, dass sich der Fokus von einem Frauenproblem zu einem Männerproblem verschiebt, für das wir Verantwortung übernehmen können“, sagte er. Die Ernennung stieß jedoch nicht überall auf positive Resonanz. Jane Hume von der oppositionellen Liberalen Partei bezweifelte die Wirksamkeit des neuen Postens. Es klingt wie „Augenwischerei bei einem wichtigen Thema, das einen echten kulturellen Wandel erfordert“, sagte sie.

Richardson verteidigte die Maßnahme und schrieb auf X: „Es geht darum, positive Vorbilder für Jungen und Männer zu schaffen und sicherzustellen, dass wir uns von geschlechtsspezifischen Stereotypen lösen und respektvolle Beziehungen aufbauen. Wir als Jungen und Männer müssen hier die Führung übernehmen“.