Volkswagen: Wissler fordert Dividendenrückzahlung und droht mit Enteignung

Angesichts der Turbulenzen bei Volkswagen fordert Linken-Chefin Wissler die Rückzahlung der Dividende und droht mit Enteignungen. Ihr Plan zur Rettung der Arbeitsplätze sieht staatliche Bürgschaften und die Förderung von Elektroautos vor.

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Volkswagen: Wissler fordert Dividendenrückzahlung und droht mit Enteignung

Janine Wissler bei einer Pressekonferenz im Karl-Liebknecht-Haus in Berlin.

© IMAGO / Christian Spicker

Berlin/Wolfsburg. – Angesichts der aktuellen Turbulenzen bei Volkswagen hat die Vorsitzende der Partei Die Linke, Janine Wissler, die Großaktionäre des Konzerns scharf kritisiert. In einem Interview mit der Rheinischen Post forderte Wissler die Rückzahlung der zuletzt ausgeschütteten Dividenden in Milliardenhöhe an die Aktionäre. „Es ist unfassbar schäbig, dass Volkswagen 4,5 Milliarden Euro an Aktionäre ausgeschüttet hat und jetzt behauptet, fünf Milliarden Euro für den Erhalt der Arbeitsplätze nicht aufbringen zu können“, so Wissler.

Wissler stellte zudem einen umfassenden Plan zur Sicherung der Arbeitsplätze in der Automobilindustrie vor. Ihr Vier-Punkte-Programm sieht unter anderem eine staatliche Garantie für die Weiterbildung der Beschäftigten sowie die Förderung der Produktion von Elektrofahrzeugen, modernen Bahnen und Bussen vor. Zudem forderte sie eine stärkere finanzielle Beteiligung der Konzerne und Aktionäre am notwendigen Strukturwandel der Branche. Sollten diese Maßnahmen nicht ausreichen, schloss Wissler auch Enteignungen und Staatsbeteiligungen nicht aus.

AfD beantragt Sondersitzung des Landtags

Auch andere politische Akteure drängen zum Handeln. Als Reaktion auf die Volkswagen-Krise hat die AfD-Fraktion im niedersächsischen Landtag eine Sondersitzung beantragt. Die Fraktion will von der Landesregierung umfassend über die aktuellen Entwicklungen bei Volkswagen informiert werden.

Klaus Wichmann, Fraktionsvorsitzender der AfD, zeigt sich besorgt über die Situation: „Es geht um mehr als 100.000 Arbeitsplätze und um das Herzstück der niedersächsischen Wirtschaft. Wir müssen die Vorgänge im Konzern mit allergrößter Sorgfalt beobachten. Von Braunschweig bis Zwickau, von Wolfsburg bis Chemnitz bangen die Beschäftigten um ihre Zukunft.“ Wichmann betonte die Notwendigkeit einer politischen Reaktion und einer Sondersitzung, um weiteren Schaden von Niedersachsen und Deutschland abzuwenden.

Auch FREILICH-Autor Benedikt Kaiser sieht die Entwicklungen kritisch. „Erst warten die Manager von VW die Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen ab, dann platzt die Bombe: Die VW-Chefetage schlittert in den konstanten Krisenmodus. Für Sachsen ist das gefährlich: 340 Beschäftigte in Dresden, 1900 in Chemnitz, 10.000 in Zwickau: Sie und all die Subunternehmen im Osten befinden sich bei derlei Krisen zuallererst in Gefahr“, sagte er auf Anfrage von FREILICH.

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