Nach linksextremen Drohungen sagt Kontrafunk Bodensee-Schifffahrt ab
Die von Kontrafunk geplante Schifffahrt auf dem Bodensee wurde abgesagt. Politischer Druck und Drohungen von linksgerichteten Gruppen spielten dabei eine Rolle.
Die MS Bodensee.
© IMAGO / bodenseebilder.deKonstanz. – Der Radiosender Kontrafunk hat eine für Samstag geplante Schifffahrt auf dem Bodensee kurzfristig abgesagt. Grund dafür waren massive Drohungen und politischer Druck von linksgerichteten Gruppen in Konstanz, wie der Sender angibt. Laut Kontrafunk spielte auch die Bodensee-Schiffsbetriebe GmbH (BSB), Betreiberin der Hafenanlagen, eine Rolle, indem sie den Schiffsbetreiber unter erheblichen Druck setzte.
Die Veranstaltung war als sommerliche Fahrt mit der MS Bodensee zum Dreiländereck konzipiert. Auf der Gästeliste standen namhafte Persönlichkeiten wie Gerald Grosz, Peter Hahne, Klaus-Rüdiger Mai, Matthias Matussek, Uwe Steimle, Erika Steinbach, Markus Vahlefeld, Ulrich Vosgerau und Achim Winter. Bereits rund 70 Buchungen lagen vor, viele Teilnehmer hatten mehrere Tickets erworben und Hotelzimmer sowie Flüge gebucht – teils mit bereits verstrichenen Stornofristen.
Die öffentliche Ankündigung löste Gegenwind aus
Im Gegensatz zu einer vergleichbaren Veranstaltung vor zwei Jahren, die ohne Zwischenfälle verlaufen war, hatte Kontrafunk diesmal Anzeigen geschaltet und die Fahrt öffentlich beworben. Dies führte laut Gründer Burkhard Müller-Ullrich dazu, dass die Veranstaltung stärker in den Fokus geriet und Gegner mobilisierte.
So kündigte das linke Bündnis „Konstanz für Demokratie – Klare Kante gegen Rechts“ eine Demonstration an und äußerte sich in einem Newsletter mit zweifelhaften Formulierungen: „Wir wünschen natürlich selbst diesen Leuten, dass ihnen jemand hilft, sollte ihr Kahn kentern.“ Dieses Statement wurde von vielen als Drohung gegen die Veranstaltung interpretiert.
Hafenbehörde unter Druck
Neben den öffentlichen Protesten informierte die BSB den Schiffsbetreiber über die geplanten Demonstrationen und wies auf die Aufrechterhaltung des Hafenbetriebs hin. Der Schiffsbetreiber erhielt einen Liegeplatz zugewiesen, der potenzielle Störungen minimieren sollte. Dennoch zeigte sich dieser überrascht: Man wolle lediglich eine sichere und zufriedenstellende Fahrt gewährleisten.
Müller-Ullrich betonte die wirtschaftliche Abhängigkeit des Betreibers von der BSB, da deren Werft die einzige in der Region sei, die Schiffe dieser Größenordnung instand halten könne. „Wer hier tätig ist, weiß: Ohne die Werft geht nichts“, so Müller-Ullrich. Die Absage sei deshalb nachvollziehbar, auch wenn dieser Schritt schmerzhaft sei.