Berlin. – Die neue rechte Regierung in Italien könnte eine Zeitenwende der europäischen Politik bedeuten. Nicht neu sind jedoch die Gepflogenheiten, mit denen diese in Amt und Würden gesetzt wurde. Auch die obligatorischen Glückwunschnachrichten auf Twitter blieben nicht aus. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) folgte ebenfalls dem inoffiziellen Protokoll und beglückwünschte Giorgia Meloni (Fratelli d´Italia) zur Regierungsübernahme. Dafür erntete er zahlreiche negative Reaktionen auch aus den eigenen Reihen.
Der Münchener Bundestagsabgeordneter Sebastian Roloff (SPD) echauffierte sich kurz und prägnant über die Glückwünsche. Der Co-Vorsitzende des „Forum DL21“, der linken Strömung in der SPD, stellt sich selbst als ständiger Vorreiter progressiver Politik dar. Bereits vor einigen Tagen kritisierte er ähnlich inhaltsschwer die CDU-Politikerin Julia Klöckner als diese einen Artikel von Tichys Einblick teilte.
Roloff steht damit Meloni und ihrer Politik diametral entgegen. Die italienische Regierungschefin beschreibt sich selbst als „immer, überall und zuallererst Italienerin“ und steht für eine moderne rechte Politik. Ihre Maxime ist „Gott, Vaterland, Familie“, ein Politikentwurf, mit dem der alleinstehende Sozialdemokrat anscheinend nichts anzufangen weiß.