Islamistisches Geheimtreffen: In Hamburg wird das Kalifat geplant

Seit einigen Tagen herrscht in Hamburg Aufregung über ein Treffen der Gruppierung „Muslim Interaktiv“ (MI), an dem mehrere hundert Personen teilnahmen. Laut Verfassungsschutz will die Gruppe ein weltweites Kalifat errichten, in dem die Scharia gelten soll. Julian Marius Plutz fragt sich in seinem Kommentar für FREILICH, ob die Proteste gegen die MI-Treffen ähnlich stark ausfallen werden wie in den vergangenen Wochen die Proteste „gegen Rechts“.

Kommentar von
6.4.2024
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3 Minuten Lesezeit
Islamistisches Geheimtreffen: In Hamburg wird das Kalifat geplant
© Screenshot Youtube

In Potsdam trafen sich im vergangenen Jahr unter anderem Martin Sellner und andere, um die Macht in Deutschland zu ergreifen. Das zumindest suggerierte das Aktivistennetzwerk Correctiv und dankbare Mainstreammedien, die schon immer gegen die Opposition agitiert und nun einen hübschen Aufhänger gefunden haben.

Es folgten Demonstrationen „gegen rechts“, Solidaritätsbekundungen unter anderem mit „Omas gegen rechts“, eine völlig unterschätzte Gruppierung, die das Potenzial hat, die Demokratie in diesem Land zu retten. Noch nie war „nie wieder jetzt“ so wichtig, und das Jetzt, das galt es zu verteidigen. Die Tatsache, dass Correctiv weniger auf Tatsachenbehauptungen als vielmehr auf einen tendenziösen Meinungsartikel setzte, was die Aktivisten auch nie bestritten, war egal. Der Feind war klar definiert, nur das ist wichtig.

Am Karfreitag und dem Freitag davor traf sich eine Gruppierung, die sich „Muslim Interaktiv“ (MI) nennt, in Hamburg. Seit vier Jahren existiert dieser Verein, der sich über steigende Mitgliederzahlen freut. Die Location hieß „Elite Eventhouse“, in dem sich rund 300 der „Brüder“, so wie sich die Anhänger von MI nennen, zu einer Großveranstaltung trafen.

Israel ist „das Grundübel“

Das Motto der Veranstaltung passte zum Zeitgeist: „Rettung von Gaza“. Das Landesamt für Verfassungsschutz ist sich sicher, dass es sich bei MI um eine Gruppierung handelt, die der radikalislamischen Organisation „Hizb ut-Tahrir“ (HuT) nahesteht. Zwar ist diese 1953 von einem Palästinenser gegründete „Partei“ seit 2003 in Deutschland verboten, aber ihre gewaltbereiten Anhänger sind weiter aktiv.

Sie sind vereint im Judenhass und im Kampf gegen die USA und westliche Werte. Sie wollen ein globales Kalifat errichten, in dem die Scharia gilt. Gewaltenteilung, Gleichberechtigung und Menschenrechte gelten dort nicht. Kurz gesagt: Ein Land, in dem der Islam in Reinform herrscht.

„Der Staat Israel und alle Menschen jüdischen Glaubens werden von der HuT als das zu bekämpfende Grundübel auf dem Weg zur Verwirklichung einer Gesellschaft auf Basis der Scharia bezeichnet“, so die Verfassungsschützer. „Muslim Aktiv“ und ihre Brüder gelten als verlängerter Arm der HuT. „Die Gruppierung ist bestrebt, Themenfelder zu besetzen, die für sich genommen nicht extremistisch sind, um sich so an öffentlichen Diskussionen zu beteiligen und den Anschluss an die nichtextremistische muslimische Community gewinnen zu können“, so die Verfassungsschützer.

Alle einig gegen den radikalen Islam? – Natürlich nicht!

Sicherlich wird der Aufschrei in Deutschland ähnlich groß sein wie bei dem „Geheimtreffen“ in Potsdam. Ganz sicher ist Innenministerin Nancy Faeser bemüht, einen Aktionsplan gegen den radikalen Islam aufzulegen. Und vor allem: Hunderttausende entschlossene Demonstranten werden Wochenende für Wochenende auf die Straße gehen, um für Vielfalt, Courage, Buntheit und Offenheit einzustehen.

Selbstverständlich werden Herbert Grönemeyer, der Prinzenrolle Sebastian Krummbiegel, Deutschlands schönster Politiker Helge Lindh, der Moralinprofessor Campino, Bundespräsident und Detmolds ganzer Stolz Frank-Walter Steinmeier, die Teilnehmer der „Fridays for Future“-Demonstrationen und die Dermatologen gegen rechts Hand in Hand am Brandenburger Tor stehen, um auf die Gefahr, die vom politischen Islam ausgeht, aufmerksam zu machen.

Spaß beiseite, natürlich wird gar nichts passieren. Mit etwas Glück kommt eine vertrocknete Standard-Presseerklärung aus dem Hause Faeser, die mit dünnen Worten das aussagt, was sie auch vorhat: Nichts zu tun. Der Kampf gegen den politischen Islam ist für die Regierung zu unangenehm. Denn das hieße, man müsse sich selbst und eigene Fehler, wie die unkontrollierte Masseneinwanderung ab 2015, kritisch hinterfragen. Da die Selbstreflexion von Politikern dieser Art so weit entfernt ist wie eine Droschke von einem Tesla, werden wir hier vergeblich warten.

Die Deutschen machen diese Ideologie erst möglich

Da können die Masken noch so fallen, es interessiert nicht. Stattdessen verstrickt man sich lieber in einen Phantomkampf „gegen rechts“, der jegliche Differenzierung zwischen einer legitimen politischen Haltung und radikalen Absichten wie Anschläge und dergleichen vermissen lässt. Es ist so einfach: Hinter dem Kampf gegen rechts versteckt es sich gerne. Die wahren Probleme werden kleingeredet und klein gehalten. Da ist ein „Islamisten-Gruß“ plötzlich kein Problem, sondern eher ein Grund, den Journalisten anzuzeigen, der dies anprangert.

Auch in Hamburg fielen die Masken. Wieder einmal. Am höchsten christlichen Feiertag, zumindest für viele evangelische Gläubige, planen radikale Muslime, ein globales Kalifat zu errichten und die Scharia einzuführen. Sie hassen die Juden, sie hassen den Westen und sie verachten die Deutschen, die mit ihrem steten Einknicken vor dem Islam diese Ideologie erst so gefährlich machen.

Letzteres könnte man sogar noch verstehen, wäre die Gefahr nicht so groß. Die saturierten und wohlstandsverwahrlosten Nettosteuerempfänger, auch Beamte genannt, aber auch die vielen anderen Grünen- , Linken, FDP- und SPD-Wähler werden sich gehörig ändern müssen, wenn sie möchten, dass von diesem Land noch etwas übrig bleibt.


Zur Person:

Julian Marius Plutz, 1987 geboren, ist freier Journalist und schreibt unter anderem für die Achse des Guten, TheGermanZ und die Jüdische Rundschau.

Die in Gastbeiträgen geäußerten Ansichten geben ausschließlich die Meinung des jeweiligen Autors wieder und entsprechen nicht notwendigerweise denen der Freilich-Redaktion.