Feministische Digitalpolitik: „Superrr Lab“ will gerechte und diverse digitale Zukunft

Ein „ThinkTank“ stellte unlängst seine Konzeption einer „Feministischen Digitalpolitik“ vor. Diese soll vor allem zwischenmenschliche Probleme in Angriff nehmen.
/
/
2 Minuten Lesezeit

Berlin. – Nach der feministischen Außenpolitik kommt nun die feministische Digitalpolitik. Unter der Leitung des „Superrr Lab“ haben Aktivisten eine Strategie entwickelt, die weg will von „höher, schneller, weiter“ und hin will zu „nachhaltiger, gerechter, menschenzentrierter“. Das „Superrr Lab“ bezeichnet sich selbst als gemeinnützige Organisation, die sich die Aufgabe gestellt hat, die „Potentiale neuer Technologien für die Gesellschaft und Vielfalt“ zu erforschen.

Im Geiste einer neuen Zeit

Ziel einer feministischen Digitalpolitik sei es, „Zukünfte zu schaffen, die von Teilhabe, Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit geprägt sind“. Die Gruppe bekennt sich dabei klar zum intersektionalen Feminismus, einer besonders radikalen Spielrichtung, die sich darüber hinaus auch als postnational und globalistisch versteht. Konkrete Ziele formuliert das „Superrr Lab“ auf ihrer Internetseite nicht, jedoch beschrieben sie ihre Strategie. So wollen sie einerseits daran arbeiten, Digitalpolitik als „Gesellschafts- und Gerechtigkeitsfrage“ zu etablieren, die Politik gegenüber „Expert*innengremien“ öffnen und einen „kontinuierlichen Wissensaustausch zwischen Behörden und Akteur*innen der Zivilgesellschaft“ schaffen. Der Kurs scheint klar: Gruppen wie das „Superrr Lab“ wollen zunächst die Denkweisen in der Bevölkerung ändern, um dieses geänderte Verständnis anschließend in die Parlamente und Behörden zu tragen.

Graswurzelbewegung oder „Astroturf“?

Die bisherigen Kollaborationen des „Superrr Lab“ lassen dabei auf eine bestens ausgebaute Vernetzung mit anderen globalistisch ausgerichteten Akteuren schließen. So arbeitete die Gruppe für und mit namhaften Organisationen wie der Bertelsmann Stiftung, der Open-Society Foundations oder auch der Mozilla Foundation. Besonders die beiden letzteren Akteure sind dafür bekannt, große Geldsummen in postnationale Projekte zu investieren. So muss sich der „ThinkTank“ die Frage gefallen lassen, ob es sich bei ihrer Organisation nicht um eine künstlich aufgebaute Interessenvertretung anderer Organisationen handelt. Diese Art von Scheinorganisationen werden im Englisch gern „Astroturf“, zu Deutsch Kunstrasen, bezeichnet und meint damit das Gegenteil einer gewachsenen Graswurzelbewegung.

Die Digitalstrategie der Bundesregierung schließt Denkansätze wie die feministische Außenpolitik explizit mit ein, daher könnte die Gruppe in Zukunft grundlegende gesellschaftliche Werte mitbestimmen.