Freilich #35: Und tschüss!

Berlin: 2,6-Millionen-Euro-Toiletten stehen vor dem Aus

In ein Berliner Toilettenprojekt sind 2,6 Millionen Euro geflossen – nun muss alles wieder abgebaut werden. Grund dafür sind fehlende finanzielle Mittel.

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Berlin: 2,6-Millionen-Euro-Toiletten stehen vor dem Aus

Eine der Toiletten stand auch im Berliner Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf.

© IMAGO / Schöning

Berlin. – Die umweltfreundlichen Parktoiletten, die seit 2023 in mehreren Berliner Bezirken im Einsatz sind, sollen bereits im kommenden Frühjahr wieder verschwinden. Grund dafür ist nicht etwa ein schlechtes Urteil über das Pilotprojekt, sondern fehlende finanzielle Mittel, wie die BZ berichtet. „Aufgrund der guten Erfahrungen und der hohen Nutzungszahlen“, so Umweltsenatorin Ute Bonde, wurde der Testlauf bereits zweimal verlängert. Nun aber steht fest: Ein weiteres Mal ist keine Verlängerung möglich.

Öko-WCs ohne Anschluss an Wasser und Strom

Die Hauptstadt hatte im April 2023 den Testbetrieb gestartet. An 24 Standorten, die auf alle Bezirke verteilt sind, wurden sogenannte Trockentoiletten aufgestellt. Diese Modelle funktionieren ohne Wasser- und Stromanschluss, was besonders für abgelegene Parkbereiche von Vorteil ist. Das Ziel bestand darin, Böden, Gewässer und Pflanzen zu schützen und gleichzeitig für mehr Sauberkeit zu sorgen. Das Projekt wurde mit 2,6 Millionen Euro aus dem Berliner Innovationsfonds finanziert. Dieser Betrag deckte die Kosten für den Aufbau sowie die zweijährige Testphase.

Nutzung der Toilettenanlagen

Die Nutzung der Öko-WCs übertraf die Erwartungen der Verantwortlichen. Die Grünen-Umweltexpertin Antje Kapek machte deutlich, wie groß der Bedarf ist: „Die 24 Park-Toiletten werden im Schnitt 70-mal pro Tag benutzt, ergibt jeweils rund 25.000 Nutzungen im Jahr. Bei circa 300 Milliliter pro Gang ergibt das 180.000 Liter Urin, die jährlich zusätzlich in Parks anfallen.“

Trotz dieser Zahlen gibt es derzeit keine Perspektive für einen dauerhaften Betrieb. „Aufgrund der laufenden Haushaltsverhandlungen kann derzeit keine verbindliche Aussage getroffen werden“, erklärte Umweltsenat-Sprecherin Petra Nelken. Ob das Projekt ersetzt oder in anderer Form fortgeführt wird, ist unklar.

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