Stefan Juritz: „Es gibt viel zu wenige rechte und konservative Journalisten“

Anlässlich des fünfjährigen Bestehens von FREILICH spricht Stefan Juritz über seine Arbeit als junger Chefredakteur, seine Vision von einem „Journalismus von rechts“ und die Ziele, die er mit seiner Mannschaft gemeinsam noch erreichen möchte.

Interview von
30.7.2023
/
3 Minuten Lesezeit
Stefan Juritz: „Es gibt viel zu wenige rechte und konservative Journalisten“

FREILICH: Stefan, Du bist seit diesem Jahr der neue Chefredakteur von FREILICH. Einige Leser kennen Dich sicher schon als Chefredakteur der TAGESSTIMME, aber kannst Du Dich trotzdem noch einmal kurz vorstellen?

Stefan Juritz: Ich bin 34 Jahre alt, komme ursprünglich aus Kärnten, lebe aber schon seit über 20 Jahren in der Steiermark und bin seit mehreren Jahren im journalistischen Bereich tätig.

Du dürftest einer der jüngsten Chefredakteure im deutschsprachigen Raum sein – warum hast Du Dich damals für den Journalismus entschieden?

Zum einen bin ich ein neugieriger Mensch, der sich für verschiedene Themen interessiert und sehr gerne recherchiert. Ich finde es spannend, nach neuen Informationen und Einblicken zu suchen, die einen auch über den Tellerrand blicken lassen. Man lernt immer wieder Neues und beschäftigt sich mit unterschiedlichen Dingen. Ich schätze an der Arbeit also, dass sie sehr abwechslungsreich ist. Zum anderen spielt Journalismus eine wichtige Rolle in unserer Gesellschaft, nicht umsonst spricht man von der „Vierten Macht“ im Staat. 

Als Journalist informiert man die Öffentlichkeit über aktuelle Ereignisse und wichtige Themen und trägt dadurch auch zur Meinungsbildung bei. Leider ist die Medienlandschaft bei uns nicht sehr ausgewogen, sondern hat einen eindeutig linksliberalen Einschlag. Es gibt viel zu wenige rechte und konservative Journalisten und Medien. Das führt auch dazu, dass rechten, freiheitlichen und konservativen Positionen kaum Platz eingeräumt wird – und wenn, dann eben nur durch die linksliberale Brille. Genau das wollte ich ändern.

Um etwas verändern zu können, braucht man eine Vision. Was ist Deine Vorstellung von einem „Journalismus von rechts“?

Im Grunde wünsche ich mir eine professionelle rechte Medienlandschaft, die ein ernstzunehmendes Gegengewicht zu den etablierten Medien darstellt. Dazu braucht es nachhaltige Strukturen und gut ausgebildete junge Journalisten.

Kommen wir zu FREILICH. Kannst Du uns drei Begriffe nennen, für die FREILICH steht?

Politisch: Wir sind ein Magazin, das seine Themen immer aus einer politischen Perspektive betrachtet. Seriös: Wir sind nicht reißerisch und unsere Leser können sich darauf verlassen, dass unsere Beiträge sauber recherchiert sind. Innovativ: Wir geben uns nie mit dem Status quo zufrieden, sondern versuchen immer, uns strukturell und inhaltlich zu verbessern.

Als Chefredakteur trägt man viel Verantwortung und muss auf verschiedenen Ebenen arbeiten – welche Pläne hast Du für die nächsten Jahre? Machst Du Dir Sorgen wegen der großen Verantwortung und Aufgaben?

Nein, ich mache mir natürlich keine Sorgen, sondern bin fest davon überzeugt, dass FREILICH eine sehr positive Zukunft vor sich hat und ich bin sehr glücklich darüber, dass ich ein Teil davon sein kann. In den nächsten Jahren wollen wir uns weiter professionalisieren und unsere Qualität in allen Bereichen laufend steigern. Außerdem wollen wir die 5.000er-Marke bei den Abonnentenzahlen erreichen, zu einem Monatsmagazin werden, und in regelmäßigen Abständen Studien und Bücher veröffentlichen.

Wie bereits erwähnt, hast Du bereits die Online-Plattform TAGESSTIMME geleitet. Jetzt bist Du für eine Printpublikation verantwortlich. War die Umstellung schwierig?

Die Umstellung hat sicher ein paar Wochen gedauert. Im Online-Bereich geht es viel mehr um Geschwindigkeit und Aufmerksamkeit. Wenn eine Meldung zu spät kommt, dann klickt sie kaum noch jemand an. Man muss in kurzer Zeit Quellen prüfen, Stellungnahmen einholen usw. Print ist da entschleunigter. Man hat mehrere Wochen Zeit, um ein Magazin herauszubringen. Allerdings sind auch mehr Arbeitsprozesse in der Herstellung notwendig und man muss viel mehr auf die grafische Umsetzung achten. Ich denke, dass uns das bisher sehr gut gelingt.

Stefan, danke für Deine Antworten!


Zur Person:

Stefan Juritz wurde 1988 in Kärnten geboren und lebt in der Steiermark. 2018 war er Mitgründer der Tagesstimme, die später mit dem FREILICH-Magazin fusionierte, dessen Chefredakteur Juritz seit Ende 2022 ist.