Die fünf wichtigsten Kaplaken

Mit der Reihe Kaplaken hat der Verlag Antaios aus Sachsen-Anhalt eine einzigartige Reihe von übersichtlichen und für intellektuelle Rechte unverzichtbaren Texten geschaffen. Bei mittlerweile 87 Ausgaben fällt der Überblick nicht immer leicht, FREILICH-Redakteur Mike Gutsing stellt daher die fünf wichtigsten Kaplaken vor.

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Die fünf wichtigsten Kaplaken
Die Kaplaken gehören mittlerweile bei vielen Rechten zum Standardrepertoire© FREILICH

Die Grundlagen – Armin Mohler: Der faschistische Stil

Als „haarsträubend und genial“ bewirbt der Verlag einen der bekanntesten Texte von Armin Mohler, einem der wichtigsten Autoren der Neuen Rechten. Mehr Worte braucht es eigentlich nicht für ein Buch, das inzwischen Generationen junger patriotischer Idealisten geprägt haben dürfte. In dem 1963 erstmals erschienenen Werk setzt sich Mohler auf revolutionäre Weise mit dem Begriff des Faschismus auseinander.

Während heute die Luft von Links-, Grün-, Neo- oder Postfaschisten nur so wimmelt, kennt Mohler nur eine Spezies: jene, die faschistisch leben. Das Buch stellt wichtige Fragen: Welche Rolle spielte die Ästhetik in der faschistischen Propaganda? Wie konnte der faschistische Stil eine solche Anziehungskraft entwickeln? Gekonnt deckt Mohler die Mechanismen auf, mit denen der Faschismus die Menschen beeinflusste und ihre Emotionen ausnutzte.

➡️ Der faschistische Stil*

Das Notwendige – Alex Kurtagic: Warum Konservative immer verlieren

Wenn es ein Buch gäbe, das die gesamte AfD zur Pflichtlektüre machen müsste, dann wäre es dieses. „Warum Konservative immer verlieren" von Alex Kurtagic ist ein provokantes und scharfsinniges Werk, das die Niederlagen konservativer Bewegungen in der modernen Gesellschaft untersucht. Das 2008 erschienene Buch liefert eine gründliche Analyse der Gründe, warum konservative Ideen oft an Unterstützung und politischem Erfolg verlieren. Kurtagic untersucht verschiedene Aspekte, von der kulturellen Hegemonie bis hin zu den Schwächen konservativer Strategien.

Er argumentiert, dass Konservative oft auf das Spiel der politischen Linken eingehen und dabei ihre eigenen Werte und Prinzipien verwässern. Jeder, der eine Allianz mit systemkonservativen Kräften anstrebe, muss sich mit Kurtagics Kaplaken auseinandersetzen.

➡️ Warum Konservative immer verlieren*

Vernetzte Politik – Benedikt Kaiser: Die Partei und ihr Vorfeld

In der über zehnjährigen Publikationsgeschichte von Benedikt Kaiser ist „Die Partei und ihr Vorfeld“ trotz seines geringen Umfangs bereits jetzt ein Brocken. Das 2022 erschienene Buch wirft einen kritischen Blick auf die Verbindungen zwischen etablierten politischen Kräften und außerparlamentarischen Bewegungen. Es kritisiert das Fehlen solcher Verbindungen und vergleicht die unzureichenden Strukturen bei den Rechten mit dem festen Netz der Zusammenarbeit innerhalb der politischen Linken.

Das Buch regt zum Nachdenken über das Funktionieren politischer Partizipation an und wirft wichtige Fragen für die Zukunft der AfD und stellvertretend für alle patriotischen Parteien in Europa auf. Es ist eine fundierte und gut recherchierte Analyse, die auch für politisch interessierte Leser außerhalb der Fachwelt zugänglich ist.

➡️ Die Partei und ihr Vorfeld*

Die Vergangenheit – Stefan Scheil: Der deutsche Donner

An dieser Stelle könnte wohl jedes der sechs Kaplaken von Dr. Stefan Scheil stehen, denn alles, was der Historiker in noch so kurze Texte packt, ist eine wahre Fundgrube. Mit Scheil endet eine Tendenz, die in der Geschichtsschreibung auch im rechten Lager viel zu lange vorherrschte: Meist wird das eigene Volk entweder als unschuldiges Opfer äußerer Umstände dargestellt.

Nicht so bei Scheil: Er zeichnet ein differenziertes Bild der deutschen Geschichte von 1796 bis 1946 und gibt entscheidende Impulse für eine zukunftsfähige Geschichtsschreibung der politischen Rechten, ohne die eigene Position aufzugeben. Der„Kampf der Deutschen mit sich und der Welt“, wie Scheil schreibt, ist noch lange nicht zu Ende, die „wertebasierte Außenpolitik“ ist ein deutlicher Beleg dafür. So könnte „Der deutsche Donner“ von Stefan Scheil bald mehr sein als ein spannender Blick in unsere Geschichte.

➡️ Der deutsche Donner*

Die Zukunft – Dimitrios Kisoudis: Mitteleuropa und Multipolarität

Die Grenzen der Welt verschieben sich. Damit sind weniger die geographischen oder klimatischen Grenzen gemeint, sondern die der Staaten und Machtblöcke dieser Welt. Niemand kann heute sagen, wohin die Reise gehen wird, aber Dimitrios Kisoudis liefert eine mögliche und äußerst spannende Vision. Das Buch, das im Jahr 2023 erschienen ist, wirft einen kritischen Blick auf die Rolle Mitteleuropas im Kontext der zunehmend multipolaren Strukturen der internationalen Beziehungen. Kisoudis untersucht die historische Entwicklung unseres Kontinents und seine politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Verbindungen zu den umliegenden Akteuren von Washington bis Peking.

Dabei zeigt er, wie Mitteleuropa eine wichtige Schnittstelle zwischen verschiedenen Machtzentren darstellt und welche Auswirkungen dies auf die geopolitische Dynamik hat. Das Buch bietet eine fundierte und differenzierte Analyse, die sich an politische Entscheidungsträger, Wissenschaftler und all jene richtet, die ein besseres Verständnis der sich wandelnden Weltordnung anstreben. Kisoudis präsentiert seine Argumente in einer klaren und präzisen Art und Weise, die das Buch zu einem unverzichtbaren Werk macht, wenn man sich mit den komplexen Herausforderungen und Chancen im Zeitalter der Multipolarität auseinandersetzt.

➡️ Mitteleuropa und Multipolarität*

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