ÖRR-Journalist

Ukrainische Kriegsflüchtlinge aufgrund ihrer Hautfarbe „privilegiert“

Krieg und Flucht mögen zwar schlimm sein – nach Ansicht des progressiven, palästinensisch-nigerianischen ARD-Moderators Malcolm Ụzọma Ohanwe waren die Rahmenbedingungen hierbei für ukrainische Flüchtlinge aufgrund ihres ethnischen Hintergrunds allerdings nur halb so wild.

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Ukrainische Kriegsflüchtlinge aufgrund ihrer Hautfarbe „privilegiert“
Tausende Flüchtlinge fahren mit dem Bus zur Grenze und legen die restlichen Meter zu Fuß zurück. (c) FREILICH/TAGESSTIMME

Hunger, Not, sterbende Angehörige, Verlust von Heimat, Haus und Hof – ukrainische Kriegsflüchtlinge haben in dem vergangenen Jahr im Rahmen des russisch-ukrainischen Militärkonflikts so einiges durchleben müssen. Etwas, das woken, zeitgenössischen Journalisten in den Diensten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks jedoch nicht so ganz in ihr Weltbild passen will. Weshalb? Nun, weil diese Menschengruppe eine der schlimmsten Eigenschaften aufweist, welche eine Person im Westen des 21. Jahrhunderts überhaupt nur haben kann: Sie sind weiß.

Und wie fleißige Konsumenten des alltäglichen Mainstreams wissen, sorgt eben jene Minimalpigmentierung, dieser geringe ausgeprägte Anteil von Melanin in der Haut europäischer Völker, automatisch zu einer ausgeprägten Privilegierung. Sozioökonomische Prägungen, intellektuelle Differenzen, körperliche Einschränkungen oder eben Flucht vor Krieg und Elend – all das spielt plötzlich keine allzu große Rolle mehr, sobald der Leidtragende europäischer Abstammung ist.

Privilegierte Kriegsflüchtlinge?

Der ÖRR-Journalist Malcolm Ụzọma Ohanwe nutzte seine Sendezeit im öffentlich-rechtlichen „Wissensformat“ ARD-Alpha in diesem Rahmen dazu, seine Zuschauer mit eben jenem weißen Privileg ukrainischer Kriegsflüchtlinge zu konfrontieren: „Klar, haben sie Trauma erlebt – klar, ist es ein Krieg gewesen, aber selbst in dieser Notsituation waren Menschen, die heller oder europäischer aussehen, privilegiert.“

So gebe es nach Auffassung Ohanwes „unzählige“ Berichte davon, wie „schwarze Menschen aus der Ukraine oder Roma oder asiatischstämmige Menschen aus der Ukraine“ schlechter behandelt wurden oder gar – Schockschwerenot – ihnen sogar nicht geglaubt wurde, dass sie aus der Ukraine stammen würden. Eine Behauptung, die er auch bereits einmal im Jahre 2022 auf seinem Twitter-Profil nach einem Videotelefonat mit einer schwarzen Studentin namens „Blossom“ auf die Tagesordnung brachte.

Kritik von anderen Journalisten

Nutzer, die ihn damals damit konfrontieren, dass diese Behauptungen aus eigener Erfahrung heraus in keiner Hinsicht haltbar seien – so etwa der Journalist Moritz Gathmann – wurden mit einem Schubs-Narrativ konfrontiert, nach welchem schwarze Studenten mehrfach aus Zügen gestoßen und somit an der Weiterfahrt nach Mitteleuropa gehindert wurden. Die Quelle hierfür: Eben jene einzelne afrikanische Studentin, die angeblich aufgrund ihrer Hautfarbe aus ihrem Zug heraus – dann aber doch irgendwie wieder hineingeschubst wurde. Seine Behauptung, seine gesamte Privilegierungsthese in diesem Kontext basiert auf dieser einen Behauptung. Anders als bei Gathmann, der im Gegensatz zu Ohanwe selbst in der Ukraine vor Ort war und berichtet, dass Züge aus Dnipro zuweilen zu einem Drittel mit afrikanischen Studenten gefüllt waren – afrikanischen Studenten, die erwähnenswerterweise vor den ukrainischen Frauen und Kindern in die Züge gestürmt sind.

Die seit dem Jahre 2015 andauernde Massenmigration aus der afrikanisch-arabischen Welt in Millionenhöhe mitsamt dem vom Altruismus getriebenen Alimentierungswahn werden hierbei getrost ignoriert. Junge Afrikaner, die ohne Schul- oder Berufsabschluss in Markenklamotten mit modernem Smartphone vom deutschen Steuerzahler Monat für Monat durchgefüttert werden, scheinen nach Ansicht der Ohanwes dieser Welt weitaus weniger privilegiert zu sein, als ukrainische Mütter, die im Krieg Väter, Ehemänner, Brüder und Söhne verloren haben und sich nun plötzlich in einem fremden Land vorfinden, in dem sie sich nach ihrer regulären eigentlich niemals vorfinden wollten.