Studie belegt: Herzschäden nach Coronaimpfung bei jungen Männern häufiger
Eine neue US-Studie zeigt: Bei jungen Männern traten nach einer Coronaimpfung deutlich häufiger Herzmuskelentzündungen auf.
Nach der Coronaimpfung wurden bei jungen Männern häufiger Herzmuskelentzündungen festgestellt, wie eine neue Studie belegt. (Symbolbild)
© IMAGO / Cavan ImagesEine neue US-amerikanische Studie rückt die Herzgesundheit junger Männer nach einer Coronaimpfung in den Fokus. Die Wissenschaftler untersuchten Fälle, bei denen nach einer Impfung eine akute Herzmuskelentzündung, medizinisch als vaccine-associated myocarditis (VAM) bezeichnet, diagnostiziert wurde. Laut der Studie sind insbesondere junge Männer im Alter von 14 bis 30 Jahren von den Langzeitfolgen betroffen, wie die Augsburger Allgemeine berichtet.
72 Prozent mit auffälligen Herzbefunden
Für die Untersuchung analysierten die Forscher mithilfe von Biomarkern und Herzscans junge Probanden. Typische Symptome einer Myokarditis sind Atemnot, Herzrasen und Rhythmusstörungen, Schmerzen, unerklärliche Müdigkeit sowie allgemeine körperliche Schwäche. In rund 72 Prozent der Fälle konnten Herzverletzungen, Vernarbungen oder Flüssigkeitsansammlungen nachgewiesen werden. Besonders auffällig ist, dass 95 Prozent der jugendlichen Patienten das Coronavakzin von Pfizer-Biontech erhalten hatten, während fünf Prozent den Moderna-Impfstoff verabreicht bekamen.
In der Studie wurden erhöhte Werte des Herzproteins Troponin T gemessen. Dabei handelt es sich um ein Eiweiß aus den Herzmuskelzellen, das freigesetzt wird, wenn Herzmuskelzellen zerstört werden. Die Ergebnisse sollen verdeutlichen, dass eine langfristige Überwachung der Betroffenen sinnvoll ist, da Auswirkungen auf die Herzgesundheit nicht ausgeschlossen werden können.
Infektion laut Medizinern gefährlicher
Jedoch schätzen die Studienautoren das Risiko insgesamt als gering ein. Auch bei einem milden Verlauf konnten Vernarbungen festgestellt werden: Die beobachteten Herzvernarbungen bei den Untersuchten wurden nicht zuletzt bei Probanden mit einer milden Myokarditis festgestellt. Zudem weisen Mediziner darauf hin, dass die Virusinfektion selbst gefährlichere Langzeitfolgen hervorrufen könne. Eine Vergleichsstudie liefert Zahlen, wonach drei von 1.000 Personen mit Covid-19 eine Myokarditis erlitten.
Männer häufiger betroffen
Was das Risiko bei Geimpften betrifft, sind die Unterschiede nach Geschlecht deutlich. In der wissenschaftlichen Untersuchung wurde ermittelt, dass von 100.000 Personen 8,09 Männer jene Diagnose erhielten. Bei den weiblichen Probanden betrug die Rate 0,69. Die aktuelle Studie dürfte nun neue Debatten anstoßen – auch vor dem Hintergrund, dass Menschen, die während der Coronapandemie ihre Sorgen zum Ausdruck brachten, oftmals kritisiert wurden.