„Pride Month“: Protest gegen Kinderbuch-Lesung mit Drag Queen in Wien

Vom 1. bis 12. Juni findet auch in diesem Jahr die vom offiziellen Wien mitgetragene „Vienna Pride“ statt. Das Wiener LGBT-„Monat“ sorgt seit Jahren für Aufregung insbesondere bei traditionell gesinnten Österreichern. Nun entzündet sich einiger Unmut an einer Veranstaltung kurz nach Beginn des „Pride Month“. Denn in einer Bücherei soll eine „Drag Queen“ am Freitag kleinen Kindern aus LGBT-affinen Büchern vorlesen.
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„Pride Month“: Protest gegen Kinderbuch-Lesung mit Drag Queen in Wien

Symbolbild: Jennifer Ricard via Wikimedia Commons [CC BY-SA 4.0]

Vom 1. bis 12. Juni findet auch in diesem Jahr die vom offiziellen Wien mitgetragene „Vienna Pride“ statt. Das Wiener LGBT-„Monat“ sorgt seit Jahren für Aufregung insbesondere bei traditionell gesinnten Österreichern. Nun entzündet sich einiger Unmut an einer Veranstaltung kurz nach Beginn des „Pride Month“. Denn in einer Bücherei soll eine „Drag Queen“ am Freitag kleinen Kindern aus LGBT-affinen Büchern vorlesen.

Wien. – Unter dem Programmpunkt „Kinderbuchlesung mit Candy Licious“ verbirgt sich eine sogenannte „Drag Queen Story Hour“ in einer Bücherei in der Gumpendorfer Straße in Wien-Mariahilf. Am Freitag. den 3. Juni um 15:30 Uhr soll dort aus mehreren umstrittenen Kinderbüchern gelesen werden. Darin geht es etwa um den Besuch einer lesbischen Hochzeit oder um einen Buben, der lieber eine (weibliche) Meerjungfrau wäre. Eine weitere Geschichte handelt von homosexuellen Köchen. Nach Ansicht der Veranstalter geht es dabei darum, den Kindern „Toleranz“ beizubringen.

Auseinandersetzung mit LGBT-Themen nicht kindgerecht

Einem Bericht der Aktivistenzeitung Heimat-Kurier zufolge geht das Konzept der „Drag Queen Story Hours“ aufs Amerika des Jahres 2015 zurück. Dabei trete „ein Mann in pompöser weiblicher Kleidung, überbetontem Make-up, hochhackigen Schuhen und ausladender Perücke“ auf, um Kindern aus Büchern mit LGBT-Thematiken vorzulesen. Dabei handle es sich, so das Blatt, um eine „gezielte Strategie, um Kinder mit linkem Gender-Gedankengut zu infiltrieren.“

Dabei sei gerade die Frage der Sexualität für kleine Kinder noch keinerlei Thema, sogar das Verständnis für die Unterschied zwischen Buben und Mädchen sei in diesem frühen Kindesalter noch in Entwicklung. Somit würden die Jüngsten in solchen Veranstaltungen „mit Aussagen konfrontiert, die ihr junger Geist weder verstehen noch einordnen kann.“ Problematisch ist nach Ansicht des Mediums, dass vielmehr die „normale Entwicklung eines männlichen oder weiblichen Selbstbildes hinterfragt wird“.

Regelmäßige Aufregung um „Drag Queen“-Lesungen

Die Konfrontation von Kindern und Jugendlichen gerade mit dem Thema Transsexualität gilt als stark umstritten. Grade im anglo-amerikanischen Raum nimmt der Anteil von Kindern und Jugendlichen, die angeblich an einer Störung der Geschlechtsidentität leiden, zu. In vielen Fällen wird mittels Hormonblockern die Pubertät gestoppt, oftmals folgt später eine Umoperation, die wiederum ein nicht zu unterschätzender Anteil der Transsexuellen nach einiger Zeit bereut.

Aber auch die Auftritte von „Drag Queens“ vor Kindern sorgen immer wieder für Aufregung. Ebenfalls in den USA mehreren sich Berichte, wonach Kindern eine sexualisierte Tanzform beigebracht oder der Körper des Travestiekünstlers zum Spielplatz wurde. In Houston (Texas) trat einst sogar ein verurteilter Sexualstraftäter, der einen Achtjährigen missbraucht hatte, bei einer „Drag Queen Storytime“ auf. Die ausrichtende Bücherei entschuldige sich nach Bekanntwerden dieser Umstände öffentlich.

Protest gegen Veranstaltung in Wien

Das dieser US-Trend nun auch in Wien Einzug hält, verärgert kritische Aktivisten der „Aktion Rot-Weiß-Rot“. Diese ruft in ihrem Telegram-Kanal nun zu friedlichem Protest gegen die Veranstaltung auf. So möge man sowohl die „Pride“-Verantwortlichen als auch die Bücherei mittels Zuschriften davon überzeugen, dass diese Veranstaltung keine gute Idee sei. Falls dies scheitert, sollen möglichst viele kritische Bürger zur Veranstaltung kommen, um das dortigen Treiben aufmerksam zu beobachten.

Insgesamt ist ein ganzes Aktionsmonat geplant, die Plattform will „sichtbaren Widerstand gegen die steuergeldfinanzierte Propaganda rund um den sogenannten ‚Pride Month‘ koordinieren.“ Man wolle verhindern, dass „dubiose Ideologien von Medien und Politik zur neuen Staatsreligion erklärt werden.“ Daher lehnt man „jede politische Unterstützung für die globalistischen Symbole des Great Reset oder des Gender-Mainstreaming“ ab.

„Aktion Rot-Weiß-Rot“ vereint Dissidenten

Ebenso fordert „Aktion RWR“ ein Verbot der Regenbogen-Beflaggung von Schulen, Kindergärten und anderen mit Steuergeld erbauten oder mitfinanzierten Institutionen. Anstelle des „Pride Month“ solle vielmehr ein „Monat für Österreich“ treten, mit dem Ziel der „Stärkung der österreichischen Kultur und Familie, anstatt der Steuergeldverschwundung und Frühlsexualisierung“, die man in „jeder Form“ ablehne.

Zu den systemkritischen Akteuren, welche sich dem Aufruf zum Protestmonat anschlossen zählt unter anderem Demo-Organisator Martin Rutter. Dieser teilte in seinem eigenen Kanal ein Sujet zum Aktionsmonat mit der Aufschrift „Rot-Weiß-Rot statt BUNT“. Auch der katholische Widerstand, der bei den maßnahmenkritischen Demonstrationen regelmäßig in Erscheinung trat, bekannte sich zu den Werten der „Aktion RWR“.

Freispruch nach Banneraktion im Vorjahr

Erst im März fand der Prozessauftakt gegen rechte Aktivisten statt, die im Vorjahr bei der „Pride“-Parade in Wien ein kritisches Banner vor dem Wiener Rathaus herunterließen – TAGESSTIMME berichtete. Zudem wurden Flugblätter in die Menge geworfen. Darauf fand sich unter anderem der Satz: „Ein Mann bleibt ein Mann, eine Frau bleibt eine Frau, eure Propaganda bleibt Abfall“.

Daraufhin ermittelte die Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts der vermeintlichen Verhetzung und erhob letztlich Anklage gegen drei Aktivisten. Erst vor zwei Wochen endete das Verfahren in einem Freispruch. Die Richterin befand, dass die Angeklagten ihre Kritik zwar „ungeschickt formuliert“ hätten. Letztlich richte sich diese allerdings nicht gegen LGBT-Personen sondern gegen die Stadt Wien und sei daher zulässig.


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Protest gegen „Pride Month“: Verhetzungsprozess gegen rechte Aktivisten gestartet (22.03.2022)

Rechte Protest-Aktion bei Wiener Regenbogenparade (20.06.2021)

Über den Autor
Julian Schernthaner

Julian Schernthaner

Der studierte Sprachwissenschafter wurde 1988 in Innsbruck geboren und lebte sieben Jahre in Großbritannien. Vor kurzem verlegte er seinen Lebensmittelpunkt ins malerische Innviertel, dessen Hügel, Wiesen und Wälder er gerne bewandert.

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