Abkehr von woker Strategie: So ändert Disney seine Ziele
Disney konzentriert sich künftig mehr auf seine Geschäftsziele als auf die DEI-Kriterien. Damit schließt sich Disney einer Reihe anderer Unternehmen an, die ihre DEI-Richtlinien bereits angepasst haben.
Disney passt seine Strategie für Vielfalt, Gleichberechtigung und Integration (DEI) an. Hintergrund ist ein kultureller Wandel in der Geschäftswelt nach der Wahl von Donald Trump. In einem internen Memo, über das zuerst Axios berichtete, erklärte Disney-Personalchefin Sonia Coleman, dass künftig die Geschäftsziele und Unternehmenswerte des Konzerns stärker im Vordergrund stehen sollen. Disney ist damit das jüngste Unternehmen, dass seien DEI-Richtlinien überarbeitet.
DEI verliert an Bedeutung
Laut Memo wird die Berücksichtigung von DEI-Kriterien bei der Vergütung von Führungskräften reduziert. Stattdessen führt Disney den neuen Leistungsfaktor „Talentstrategie“ ein. Dieser soll bewerten, wie gut die Führungskräfte die Werte des Unternehmens vertreten, unterschiedliche Perspektiven fördern und ein Umfeld schaffen, in dem sich alle Mitarbeiter entfalten können. Dieser neue Faktor sei eine Weiterentwicklung wichtiger früherer Konzepte des Unternehmens, so Coleman.
Disney beendet auch die Initiative „Reimagine Tomorrow“, eine digitale Plattform, die 2021 gestartet wurde, um unterrepräsentierte Stimmen zu stärken. In diesem Zusammenhang ändert das Unternehmen auch die Bezeichnung seiner Mitarbeitergruppen: Die bisherigen „Business Employee Resource Groups“ (BERGs) werden in „Belonging Employee Resource Groups“ umbenannt. Ziel sei es, die Rolle dieser Gruppen stärker auf die Stärkung der Mitarbeitergemeinschaft und die Verbesserung des Arbeitserlebnisses auszurichten.
Neue Strategie mit vier Hauptpfeilern
Disney hat in den letzten Monaten intensiv an einer neuen strategischen Ausrichtung gearbeitet. Das Konzept basiert laut Coleman auf vier Säulen:
Menschen: Gewinnung und Förderung der besten Talente weltweit.
Kultur: Schaffung einer Arbeitsatmosphäre, in der sich jeder zugehörig fühlt.
Marktreichweite: Entwicklung von Inhalten und Produkten, die global Anklang finden.
Gemeinschaft: Zusammenarbeit mit und Unterstützung von unterversorgten Gruppen.
Diese Veränderungen sollen laut Coleman sicherstellen, dass Disney „der beste Ort zum Arbeiten“ bleibt und weiterhin „weltweit ansprechende Unterhaltung“ bietet.
Der Unterhaltungskonzern geriet in den vergangenen Jahren immer wieder in politische Kontroversen, unter anderem wegen seiner Reaktion auf das umstrittene „Don’t Say Gay"-Gesetz in Florida. Auch Disney-CEO Bob Iger sprach sich in der Vergangenheit gegen Trump aus, betonte aber zuletzt, dass der Konzern keine politische Agenda verfolge, sondern sein Publikum unterhalten wolle.