Habecks Prestigeprojekt wackelt: Batteriehersteller Northvolt streicht Stellen
Der schwedische Batteriehersteller Northvolt muss aufgrund finanzieller Engpässe Stellen abbauen und seine Expansionspläne überdenken. Die Zukunft der geplanten Fabrik in Heide ist ungewiss.
Heide. – In einem erneuten Rückschlag für die deutsche Wirtschaft hat der schwedische Batteriehersteller Northvolt angekündigt, seine Belegschaft zu reduzieren und die weiteren Schritte neu zu bewerten. Das berichtete die Frankfurter Rundschau. Diese Entscheidung stellt nicht nur die geplante Batteriefabrik im schleswig-holsteinischen Heide infrage, sondern belastet auch die von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) unterstützte Initiative für nachhaltige Energietechnologien.
Der für den Bau einer großen Batteriefabrik in Heide verantwortliche Hersteller Northvolt hat am Montag, 9. September, angekündigt, dass aufgrund finanzieller Engpässe „harte Personalentscheidungen“ getroffen werden müssten. Konkrete Zahlen zu den betroffenen Arbeitsplätzen wurden jedoch nicht veröffentlicht. Firmenchef Peter Carlsson hatte bereits Anfang Juli angekündigt, dass Northvolt seine internationalen Expansionspläne aufgrund finanzieller Schwierigkeiten zurückschrauben müsse. Der Fokus liege vorerst auf der Produktion in der Gigafactory im nordschwedischen Skellefteå.
Bau der Heide-Fabrik auf der Kippe
Trotz der Unruhe in Schweden ist die Zukunft der geplanten Heide-Fabrik weiter ungewiss. Christofer Haux, Geschäftsführer von Northvolt Deutschland, bekräftigte laut NDR, dass das Unternehmen an dem Bauvorhaben festhalten wolle. Allerdings könnte sich der Zeitplan für den Bau und die Inbetriebnahme der Fabrik, die ursprünglich 2026 beginnen sollte, verschieben.
Die Bundesregierung hatte das Projekt mit rund 900 Millionen Euro unterstützt; die Gesamtkosten werden auf rund 4,5 Milliarden Euro geschätzt. Im März gaben Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Wirtschaftsminister Habeck den offiziellen Startschuss für das Großprojekt, das 3.000 Arbeitsplätze schaffen soll. Ursprünglich war geplant, jährlich Batterien für eine Million Elektroautos zu produzieren.
Carlsson betonte, dass der Erfolg der Fabrik in Heide stark von den Fortschritten in Skellefteå abhänge. Der Produktionsstart in Schweden wurde auf 2026 verschoben, was direkte Auswirkungen auf den Zeitplan und die Strategie für das deutsche Werk hat. Northvolt steht vor der Herausforderung, die geplanten Expansionsprojekte zu realisieren und gleichzeitig den finanziellen Rahmen anzupassen.