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Arkansas: Weißer Nationalist will Siedlung nur für Weiße gründen

Ein US-Amerikaner plant in Arkansas die Errichtung einer Siedlung ausschließlich für weiße Menschen – aus Identitätsgründen. Er betrachtet das Projekt als Modell für Gleichgesinnte.

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Arkansas: Weißer Nationalist will Siedlung nur für Weiße gründen

Eric Orwell plant außerdem weitere Standorte für weiße Siedlungen.

© Screenshot Orwell X

Ein US-Amerikaner plant in Arkansas eine Siedlung, die ausschließlich weißen Menschen vorbehalten sein soll – und stößt damit auf scharfe Kritik. Der 35-jährige Eric Orwoll, Gründer der Initiative „Return to the Land“, will mit dem Projekt „Community 1“ nahe Ravenden im Nordosten des Bundesstaats einen Prototyp für weitere exklusive Siedlungen schaffen. In einem Interview mit der Daily Mail sagte er: „Wenn Sie sich als weißer Amerikaner unter anderen weißen Menschen wohler fühlen, ist daran nichts falsch.“

Weiße Gesellschaft in abgeschotteter Siedlung

Die künftige Siedlung soll eine Fläche von 160 Hektar umfassen und ausschließlich weißen Mitgliedern vorbehalten sein. Der Zugang erfolgt über ein Mitgliedsmodell: Interessierte erwerben keine Grundstücke, sondern Anteile an der Trägergesellschaft. Laut eigenen Angaben erhalten nur Personen mit nachweisbarer europäischer Abstammung und christlichem oder heidnischem Glauben Zutritt. Schwarze, Hispanics, Asiaten, Muslime, Juden sowie LGBTQI-Personen sind ausgeschlossen.

„Wenn Sie Ihre Kinder in einer Gesellschaft aufziehen möchten, die seit Tausenden von Jahren an einem gemeinsamen zivilisatorischen Projekt beteiligt ist, und wenn Ihnen diese gemeinsame Identität wichtig ist, dann haben Sie das Recht, entsprechend zu handeln und eine eigene Gemeinschaft für Ihr Volk zu gründen“, sagte Orwoll in einem Video auf X.

Ablehnung von „White Supremacy“

Orwoll, der sich selbst als christlich-platonischer Philosoph bezeichnet, wuchs in einer überwiegend hispanischen Gegend in Südkalifornien auf. Dort spielte seine weiße Identität als Minderheit eine prägende Rolle. „Die Gemeinden, in denen viele von uns aufgewachsen sind, haben sich im Laufe unseres Lebens verändert. Die Orte, die sich früher wie ein Zuhause angefühlt haben, fühlen sich heute nicht mehr so an“, so Orwoll.

Orwoll betont, dass er kein „White Supremacist“ oder „White Nationalist“ sei. Die von ihm vertretene Bewegung des „White Identitarianism“ unterscheide sich davon deutlich. Kritiker werfen ihm und seiner Organisation hingegen Rassismus, Antisemitismus und einen Rückfall in die Segregationsideologie vor. Der Auffassung der Anti-Defamation League nach belebe dieses Projekt „diskreditierte und verwerfliche Formen der Segregation“ wieder. Es sollte demnach nach Bundes- und Landesrecht verboten sein.

Orwoll zufolge wurde das Projekt vor allem von jüdischen Nutzern in den Sozialen Medien kritisiert. Sie unterstellen ihm eine antisemitische und illegale Agenda. Auf Reddit fanden sich Beiträge mit Formulierungen wie „mörderisches Nazi-Pack“ oder der Drohung, die Siedlung mit einer „Weltraum-Laserwaffe“ anzugreifen. Die ADL rief die Behörden dazu auf, die Siedlung zu prüfen.

Struktur und Alltag in der Siedlung

Derzeit leben etwa 30 Personen auf dem Gelände. Die Mitglieder haben Wege angelegt, Brunnen gebohrt, Abwasseranlagen gebaut und Häuser errichtet. Co-Gründer Peter Csere lebt mit seiner Familie seit zwei Jahren in einer selbst errichteten Hütte. „Die Vorstellung, mit Menschen zusammenzuleben, die die eigenen Ansichten teilen und ihre Familien auf ähnliche Weise großziehen möchten, ist für viele Familien – und auch für mich – sehr attraktiv“, sagte der 36-Jährige. Die Gruppe legt Wert auf traditionelle Geschlechterrollen und empfiehlt kinderreiche Familien. „Männlichkeit für Männer und Weiblichkeit für Frauen sehen wir als Tugend“, erklärt Orwoll.

Reaktion auf gesellschaftlichen Wandel

Das Ziel bestehe darin, ein Modell zu schaffen, das sich auf andere Regionen übertragen lässt. Interessenten aus den Appalachen und dem pazifischen Nordwesten hätten bereits ihr Interesse bekundet. Orwoll und Csere rechnen mit rechtlichen Auseinandersetzungen, betrachten diese jedoch als wichtige Grundsatzfrage. „Ich denke, dass dies ein wichtiger Kampf ist, der geführt werden muss. Wir Amerikaner müssen entscheiden, ob wir das Recht haben, unseren eigenen Weg zu gehen, oder ob wir uns einem von der Regierung festgelegten Gemeinschaftsmodell unterwerfen müssen”, so der 35-Jährige.

Laut Orwoll ist der Wunsch nach einer weißen Parallelgesellschaft eine Reaktion auf eine sich stark wandelnde Gesellschaft. „Einige ausländische Bevölkerungsgruppen, die ins Land kommen, sind dem Land gegenüber nicht loyal und haben keine gute Meinung von weißen Amerikanern.“ Seine Bewegung sieht sich durch Entwicklungen wie Diversity-Initiativen, Affirmative Action und die „Woke“-Kultur herausgefordert. Er wolle, dass die USA künftig „weißer, nicht weniger weiß“ würden, betont jedoch, dass es sich dabei um seine persönliche Meinung handele.

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