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Zum Jubiläum: Hermannsdenkmal für woke Botschaften missbraucht

Ein offizieller Beitrag auf dem Instagram-Account des Hermannsdenkmals macht es zu einem Sprachrohr für politische Botschaften. Anstelle der nationalen Symbolkraft dominiert plötzlich eine Regenbogen-Inszenierung.

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Zum Jubiläum: Hermannsdenkmal für woke Botschaften missbraucht

Das Hermannsdenkmal lockt jährlich Hunderttausende Besucher an.

© IMAGO / Hans Blossey

Zum 150-jährigen Bestehen des Hermannsdenkmals sorgt ein Social-Media-Beitrag für Diskussionen. Auf dem offiziellen Instagram-Kanal wurde die Statue mit Aussagen inszeniert, die vermutlich viele Beobachter als politische Vereinnahmung des Wahrzeichens kritisieren könnten. Dort heißt es nämlich: „Ich stehe für Vielfalt, Toleranz & Demokratie ❤️“. In weiteren Textpassagen wird das Denkmal selbst sprechen gelassen: „Ich stehe seit fast 150 Jahren hier und schaue weit ins Land. Ich habe Kriege kommen und Frieden wachsen sehen. Meine Aufgabe ist nicht die Spaltung, sondern der Zusammenhalt.“ Und weiter: „Ich stehe für ein Land, in dem jeder Mensch seinen Platz findet – unabhängig von seiner Herkunft, Lebensweise oder Überzeugung. Vielfalt bereichert uns, Toleranz stärkt uns und Demokratie gibt uns allen eine Stimme.“ Geziert wird die Kachel dabei von einem Band in Regenbogenfarben.

Vom Nationaldenkmal zum Polit-Symbol

Das Hermannsdenkmal war ursprünglich als Monument für nationalen Stolz errichtet worden. Am 16. August 1875 wurde es in Anwesenheit von Kaiser Wilhelm I. feierlich eingeweiht. Der Bildhauer Ernst von Bandel hatte die Idee bereits 1838 entwickelt, lebte zeitweise sogar in einer Hütte am Bauplatz und widmete sein Leben dem Projekt. Nach Finanzierungsproblemen stoppte der Bau, bevor er ab 1871 mit Hilfe der Reichsregierung vollendet werden konnte.

Das Denkmal erinnert an die Schlacht im Teutoburger Wald im Jahr 9 n. Chr., bei der der Cheruskerfürst Arminius („Hermann“) die germanischen Stämme gegen die Römer vereinte. Im 19. Jahrhundert wurde er zur Symbolfigur der nationalstaatlichen Einigungsbewegung. Heute zieht das Monument im Teutoburger Wald jährlich über 500.000 Besucher an und gilt als Wahrzeichen für die Region Ostwestfalen-Lippe.

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