Berlin: Clan-Größe bezeichnet Linken-Politikerin als „Ehrenfrau“

Die Ablehnung einer Berliner Stadtsenatorin, das Ordnungsamt an einem gemeinsamen Polizeieinsatz gegen das organisierte Verbrechen teilnehmen zu lassen, führte zu positiven Reaktionen. Eine Clan-Größe lobte die Linken-Politikerin ebenfalls.
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Berlin. – Da der Einsatz gegen Shisha-Bars „stigmatisierend“ sei, untersagte Neuköllns Ordnungsstadträtin Sahra Nagel (Linke) die Mitwirkung des Ordnungsamtes bei einem Einsatz gegen Clanstrukturen im Stadtteil. Ein türkisches Gasthaus stand im Verdacht Schwarzarbeit zu unterstützen und gegen einige der mutmaßlichen Mitarbeiter stand ein Haftbefehl. Als die Behörden das Lokal betraten, flüchtete eine Gruppe Männer mit Kleidung, die zu Küchenpersonal passt, aus der Hintertür in einen nahegelegenen Park.

Lokal war den Behörden bekannt

Das Britzer Restaurant fällt nicht zum ersten Mal in das Augenmerk der Ermittler. Es gilt als lokales Zentrum krimineller Aktivitäten. Unter anderem soll eine libanesische Großfamilie, die dem Clan-Milieu zugerechnet wird, häufig in dem Lokal verkehren. Der „Berlin-Experte“ Gunnar Schupelius sagte gegenüber der Welt: „Sie wollte einfach zeigen, dass sie sich durchsetzt. Auch gegen ihr eigenes Ordnungsamt“. Ein Clanmitglied hatte als Reaktion auf die Weigerung Nagels diese als „Ehrenfrau“ bezeichnet. Die Linken-Politikerin hatte bereits im Wahlkampf angekündigt, nicht gegen migrantische Strukturen vorzugehen. „Auf kommunaler Ebene wird ein Durchgriff gegen die organisierte Kriminalität vereitelt“, urteilt Gunnar Schupelius.