Schweizer Zeitungen und Zeitschriften: Ihre politische Ausrichtung

Selbst mit Google oder Wikipedia ist es schwierig, sich einen Überblick über den politischen Blätterwald in der Schweiz zu verschaffen. Oft fehlen die politische Ausrichtungen oder sind nur knapp. FREILICH hat eine Übersicht erstellt, die laufend ergänzt wird. Welche Zeitungen und Zeitschriften sind politisch wie eingestellt? (Stand: Juni 2023)

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Schweizer Zeitungen und Zeitschriften: Ihre politische Ausrichtung
© IMAGO / Jöran Steinsiek

Tageszeitungen:

Neue Zürcher Zeitung (NZZ): bürgerlich-liberal, Zürich, www.nzz.ch, unbekannt

Die Neue Zürcher Zeitung ist eine Schweizer Tageszeitung, die ihren SItz in Zürich hat und bereits 1780 von Salomon Gessner gegründet wurde. Die traditionsreiche Zeitung kann als bürgerlich-liberal eingeordnet werden, sie ist überregional bekannt und zählt zu den Leitmedien im deutschsprachigen Raum. Durch den Wirtschaftsteil und die Auslandsberichterstattung, die auf ein dichtes Korrespondentennetz zurückgreift, gilt die NZZ als Qualitätszeitung.

Basler Zeitung: bürgerlich-konservativ, Basel,  www.bazonline.ch, unbekannt

Die Basler Zeitung hat als Schweizer Tageszeitung ihren Sitz in Basel. Im Vergleich zur NZZ ist sie in ihrer jetzigen Form eine noch recht junge Zeitung, sie ging 1977 aus der Fusion der linksliberalen National-Zeitung mit den bürgerlich-konservativen Basler Nachrichten (BN) hervor. Die BN waren 1844 als Nachfolgerin des 1729 gegründeten Avis-Blattes unter dem Titel Allgemeines Intelligenzblatt der Stadt Basel gegründet und waren eine liberal-konservative Tageszeitung. Seit 2018 ist die Basler Zeitung im Besitz des Tamedia-Konzerns aus Zürich. Das Blatt zählt gemeinhin als Leitmedium der Stadt Basel.

Tages-Anzeiger (TA): links, Zürich, www.tagesanzeiger.ch, unbekannt

Der Tages-Anzeiger (TA) ist eine überregionale Schweizer Tageszeitung aus Zürich und gehört ebenso wie die Basler Nachrichten zum Tamedia-Konzern. Die Erstausgabe des von Wilhelm Girardet und Fritz Walz gegründeten TA erschien 1893 und war in den ersten Jahren seines Bestehens durchaus erfolgreich. Er verstand sich zu einer Zeit mit einer rein parteipolitisch geprägten Medienlandschaft als unparteiischer Anzeiger, der alle Meinungen und Akteure zu Wort kommen ließ. Inzwischen besteht zwischen dem TA, der als links eingeordnet werden kann, und der Süddeutschen Zeitung eine umfassende Kooperation, die neben der Auslandsberichterstattung Themen umfasst, bei denen ein nationaler Blickwinkel nicht immer im Zentrum steht.

Wochenzeitungen:

WOZ Die Wochenzeitung: linksalternativ, Zürich, www.woz.ch, unbekannt

Die WOZ ist eine genossenschaftlich organisierte überregional linke Wochenzeitung mit Sitz in Zürich. Sie wurde 1981 von unter anderem Marianne Fehr, Georg Hodel, Nicolas Lindt, Res Strehle, Lotta Suter und Daniel Wiener gegründet. Die WOZ, die bereits seit 1983 eine gegenderte Schreibweise verwendet, kann als linksalternativ bezeichnet werden und ist vorrangig ein Printprodukt.

Weltwoche: bürgerlich-konservativ, Zürich, weltwoche.ch, unbekannt

Die Weltwoche, die 1933 von Manuel Gasser und Karl von Schumacher ursprünglich als Wochenzeitung gegründet worden war, wird seit 2022 als Wochenmagazin herausgegeben. Das Blatt kann als bürgerlich-konservativ eingeordnet werden. Chefredakteur und Verleger ist seit 2001 Roger Köppel, der seit 2015 auch Nationalrat der nationalkoservativen Schweizerischen Volkspartei (SVP) ist.

Monatlich und in längeren Abständen erscheinende Magazine und Zeitungen:

ExpressZeitung: verschwörerisch, monatlich, Oberwil (Schweiz), www.expresszeitung.com, unbekannt

Die seit 2016 erscheinende ExpressZeitung ist eine Zeitschrift aus Basel, die laut Webseite in der Regel acht Mal im Jahr erscheint und einen eher verschwörerischen Charakter aufweist. Herausgegeben wird die ExpressZeitung von der InfoXpress GmbH, hinter der die ehemaligen Finanzberater Ruben Buchwalder und André Barmettler stehen.