Mit den Füßen im Sand

Klimaextremisten verpassen Prozess wegen Tropenurlaubs

Zwei Mitglieder aus dem Umfeld der „Letzten Generation“ sollten sich für die Blockierung einer Straße vor Gericht verantworten, stattdessen flogen sie auf die Insel Bali.

/
/
1 Minute Lesezeit
Klimaextremisten verpassen Prozess wegen Tropenurlaubs
Strand auf Bali© TMFalkner, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Stuttgart. - Nicht nur privat, auch bei ihren Klimaprotesten sind Luisa S. und Yannick S. stets vereint. Mit Transparenten wie „Öl sparen statt bohren“ blockierten die beiden Klimaextremisten im September die Bundesstraße 10 bei Stuttgart. Doch den Klimaschutz, so berichtete die Bild-Zeitung am Mittwoch, scheinen die beiden nicht ganz so ernst zu nehmen. Im November sollten sich nun beide Aktivisten zu einer Verhandlung vor dem Amtsgericht Bad Cannstatt verantworten. Die Anklage lautete auf Nötigung. Zur Verhandlung erschien das Paar aber nicht. Nach Angaben der Bild befanden sich das Paar im Urlaub.

Südseeurlaub als „Privatleute“

Die beiden seien zunächst nach Thailand und von dort weiter nach Bali geflogen. Ein solcher Langstreckenflug verursacht mehrere Tonnen CO2. Das haben die beiden Klimaextremisten offenbar in Kauf genommen. Ein Sprecher der Gruppe „Letzte Generation“ verteidigte die Reise gegenüber der Bild: „Sie haben den Flug als Privatleute gebucht, nicht als Klimaschützer. Das muss man auseinanderhalten“. Während sie der arbeitenden Bevölkerung also das Auto für den Arbeitsweg verweigerten, unternahmen die beiden Klimaextremisten einen Urlaub, der für viele Menschen nicht einmal bezahlbar ist.

Netzgemeinschaft ist fassungslos

Unter einem aktuellen Medienbericht sammelten sich zahlreiche Kommentar, die das Handeln der Aktivisten verurteilen. Die Meldung schien vielen Kommentatoren derart absurd, dass bereits die Vermutung der Satire oder der Falschnachrichten im Raum standen. Besonders die Trennung von „Privatleuten“ und Aktivismus irritierte aufmerksame Leser. Doch auch Unterstützer kommentierten den Vorfall: „Und es höhnen und johlen diejenigen, die sich weder in irgendeiner Weise für unseren Planeten oder unsere Lebensgrundlagen einsetzen noch je bereit wären, auf einen Urlaubsflug zu verzichten.“