Jena: Farbanschlag auf Burschenschaftshaus verursacht hohen Schaden
Das Burschenhaus wurde in der Nacht mit Farbe beschmiert.
© Allgemeine Deutsche BurschenschaftJena. – In der Nacht zum Donnerstag kam es in Jena zu einem Farbanschlag auf das Verbindungshaus der Burschenschaft Arminia. Unbekannte beschmierten das Gebäude der „Grünen Tanne“ sowie das Verbindungswappen mit schwarzer Farbe. Der Vorfall ereignete sich kurz vor dem jährlichen Verbandstreffen der Allgemeinen Deutschen Burschenschaft (ADB), zu der auch die Arminia gehört. Zuerst berichtete die konservative Berliner Wochenzeitung Junge Freiheit.
Ermittlungen laufen – Schaden wird unterschiedlich bewertet
Die Polizeiinspektion Jena hat gemeinsam mit der Kriminalpolizeiinspektion die Ermittlungen aufgenommen und vermutet ein politisches Motiv hinter der Tat. Eine Fahndung, die sich auf eine Zeugenaussage stützt, verlief bislang ohne Erfolg. Demnach soll es sich bei den mutmaßlichen Tätern um zwei Männer und eine Frau handeln, die dunkel gekleidet und mit Fahrrädern unterwegs waren.
Über die Höhe des Schadens gibt es unterschiedliche Angaben: Während die Burschenschaft von 50.000 bis 60.000 Euro ausgeht, schätzt die Polizei den Schaden auf mindestens 5.000 Euro.
ADB vermutet linksextreme Täter hinter dem Anschlag
Der Pressesprecher des ADB, Michael Schmidt, äußerte den Verdacht, dass die Tat aus der linksextremen Szene stammt. „Bereits in der Vergangenheit gab es aus bekannten Kreisen linker Organisationen Angriffe auf Leib und Leben von Burschenschaftern, Sachbeschädigungen und Diebstahlsdelikte im Rahmen der jährlichen Verbandstreffen“, erklärte Schmidt. Auch in diesem Jahr findet am Wochenende das ADB-Treffen statt, zu dem unter anderem der ehemalige Bundesverfassungsrichter Udo Steiner und der Thüringer AfD-Landtagsabgeordnete Jens Dietrich erwartet werden.
Polizei und Burschenschaft: Sicherheitsvorkehrungen getroffen
Die Polizei sieht sich trotz des Vorfalls gut auf das bevorstehende Burschenschaftstreffen vorbereitet. „Aus den Erfahrungen der vergangenen Jahre sind Straftaten, wie zum Beispiel Sachbeschädigungen oder auch Körperverletzungen, nicht auszuschließen und wurden bei der Einsatzplanung mit einbezogen“, betonte ein Sprecher der Polizei Jena gegenüber der Jungen Freiheit.
Auch die ADB ist zuversichtlich, dass die Sicherheit während der Veranstaltung gewährleistet ist. „Der Tagungsort ist weit außerhalb und gut abgeschirmt“, versicherte ADB-Sprecher Schmidt.
Demonstration gegen Burschenschaften verläuft friedlich
Am Donnerstagabend versammelten sich rund 130 Teilnehmer zu einer Demonstration gegen Burschenschaften. Die Demonstration verlief friedlich. „Das Recht auf Meinungsäußerung, auch im Rahmen von Demonstrationen, ist der burschenschaftlichen Bewegung heilig“, sagte Schmidt. Gleichzeitig lehnte er es ab, unter dem „Deckmantel des Protestes“ zu Straftaten aufzurufen oder diese zu dulden.