Streit um Schweinefleisch an Schulen: Islamgemeinschaft in Slowenien fordert Änderung des Speiseplans

In Slowenien führt die häufige Verwendung von Schweinefleisch in Schulmenüs zu heftigen Kontroversen zwischen der islamischen Gemeinschaft und den Schulen. Während die muslimischen Vertreter ein schweinefleischfreies Menü fordern, betonen die Schulen, dass sie keine gastronomischen Einrichtungen sind.

SM:

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Streit um Schweinefleisch an Schulen: Islamgemeinschaft in Slowenien fordert Änderung des Speiseplans

Die islamische Gemeinschaft in Slowenien beklagt, dass es für muslimische Kinder keine Alternative zu Schweinefleisch gibt.

© IMAGO / Funke Foto Services

Ljubljana. – In Slowenien eskaliert derzeit ein öffentlicher Streit um das Schulessen. Auf der einen Seite steht die Islamische Gemeinschaft, auf der anderen der Verband der Schulleiter und stellvertretenden Schulleiter. Der Streitpunkt: die Häufigkeit von Schweinefleisch in den Schulspeiseplänen.

Die islamische Gemeinschaft kritisiert, dass Kinder in Grundschulen mindestens einmal pro Woche Schweinefleisch als Mittagessen erhalten. Viele muslimische Kinder hätten dadurch oft nur ein Stück Brot und einen Apfel als Alternative. Aus diesem Grund fordert die Islamische Glaubensgemeinschaft die Einführung eines schweinefleischfreien Menüs in den Schulspeiseplänen.

Speisepläne analysiert

Ela Porić, Leiterin einer Arbeitsgruppe unter der Schirmherrschaft der Islamischen Gemeinschaft, berichtete über eine Analyse der Speisepläne aller slowenischen Grundschulen. Sie stellte fest, dass Schweinefleisch im Durchschnitt zwei- bis dreimal pro Woche angeboten wird, was nicht den Richtlinien für gesunde Ernährung entspricht. Nach den Empfehlungen des zuständigen Ministeriums sollte rotes Fleisch nur viermal im Monat auf dem Speiseplan stehen.

Porić verwies auch auf die Berücksichtigung christlicher Traditionen in den Schulen, wie das Angebot von Fisch am Freitag und am Aschermittwoch. Sie forderte eine ähnliche Rücksichtnahme auf muslimische Kinder, indem ein Menü ohne Schweinefleisch angeboten werde. „Schulen sollten Umgebungen sein, in denen Vielfalt respektiert wird“, betonte Porić.

Schulen wehren sich gegen Vorwürfe

Die Schulen zeigen jedoch wenig Verständnis für diese Forderungen. Mojca Mihelič, Präsidentin des Verbandes der Schulleiter und stellvertretenden Schulleiter Sloweniens, betonte: „Schulen und Bildungseinrichtungen sind keine Gastronomieeinrichtungen und auch keine Kindergärten oder Finanzinstitutionen.“ Die Schulvertreter argumentierten, dass es einfach nicht genug Personal gebe, um solche Anpassungen vorzunehmen. Eine zuständige Schulbehörde äußerte zudem, dass sich Zuwanderer an „unsere Bräuche“ anpassen müssten, wenn sie Teil der slowenischen Gesellschaft werden wollten, wie das Portal 24ur.com berichtete.

Um den Konflikt zu entschärfen, schlagen die Schulen vor, Fleischgerichte künftig deutlich zu kennzeichnen, damit die Art des Fleisches besser erkennbar ist. Außerdem sollen die Speisepläne früher veröffentlicht werden, damit die Eltern ihre Kinder rechtzeitig vom Schulessen abmelden und eine eigene Alternative mitbringen können. Ein kompletter Verzicht auf Schweinefleisch ist seitens der Schulen jedoch nicht geplant.

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