Leere Wahlkampfversprechen

Regenwald-Zerstörung viel größer als unter Bolsonaro

Seit zwei Monaten regiert der sozialistische Präsident Luiz Inacio Lula da Silva Brasilien. Im Wahlkampf hatte er nicht zuletzt versprochen, die Umweltzerstörung im Amazonas-Regenwald einzudämmen. Die Realität ist davon aber noch weit entfernt: noch nie zuvor wurde so viel Wald zerstört wie im Februar.

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Regenwald-Zerstörung viel größer als unter Bolsonaro
Amazonas© Lina Esposito, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons (Bild zugeschnitten)

Brasilia. - Lula da Silva sieht sich wachsendem internationalen Druck gegenüber, seine Ankündigung einzuhalten, Brasilien wieder zu einem verlässlichen Partner im Kampf gegen die Erderwärmung zu machen. Denn: wie das staatliche Beobachtungsprogramm „Deter” jetzt bekanntgab, wurden im brasilianischen Teil des Amazonasgebiets im Februar 322 Quadratkilometer Regenwald zerstört. Das ist eine unglaubliche Zunahme von 62 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Außerhalb des Regenwaldes im südlich gelegenen Savannengebiet seien sogar 558 Quadratkilometer Natur zerstört worden, was fast dem Doppelten aus dem Negativ-Rekordjahr 2020 entspreche. Bereits am 17. Februar sei der Rekord für Abholzungen innerhalb eines Monats in Brasilien gebrochen worden.

Präsident Lula da Silva hat mit seinem Versprechen, die endlose Naturzerstörung zu stoppen, international in einem Amazonas-Fonds viel Geld gesammelt. Allein für die Wiederaufforstung wurden 545 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Wann und ob es überhaupt dazu kommt, scheint bislang offen. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace warnte den brasilianischen Präsidenten inzwischen davor, es bei Programmen wie aus seiner ersten Amtszeit zu belassen: „Es sind andere Zeiten, das reicht nicht aus. Es wird noch viel mehr Arbeit gebraucht”, sagte Sprecher Romulo Batista. Davon ist bislang nichts zu sehen.