Genialer Trick? Polizisten outen sich als nicht-binär und bekommen mehr Geld

Im australischen Bundesstaat Victoria ist derzeit eine skurrile Entwicklung zu beobachten. Da es derzeit nirgendwo sonst im Land so einfach und problemlos ist, sein Geschlecht zu ändern, outen sich männliche Polizeibeamte als nicht-binär, um Zuschüsse zu erhalten.

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Genialer Trick? Polizisten outen sich als nicht-binär und bekommen mehr Geld
Polizisten beim Patrouillieren in einem Park© IMAGO / ZUMA Wire

Melbourne. – In Australien outen sich immer mehr männliche Polizisten als nicht-binär. Der vermutete Grund: Als nicht-binäre Person erhalten sie höhere Zulagen als männliche Beamte. Wie die britische Daily Mail berichtet, hat die Welle der kurzfristigen Geschlechtsumwandlungen zu einer nicht-binären Person in kurzer Zeit so massiv zugenommen, dass die Polizei des Bundesstaates nun offiziell eine interne Untersuchung eingeleitet hat. In einzelnen Polizeistationen hätten sich innerhalb weniger Tage mehr als ein halbes Dutzend Beamte als nicht-binär deklariert.

Land spricht von bizarrem Finanzskandal

Nicht-binäre Menschen werden im bürokratischen Verfahren der australischen Polizei weiblichen Beamten zugeordnet, was zur Folge hat, dass nicht-binäre Polizisten wie ihre weiblichen Kolleginnen jährlich umgerechnet rund 800 Euro mehr an Zuschüssen für Zivilkleidung erhalten. Die australische Presse spricht deshalb bereits von einem bizarren Finanzskandal im Land.

Gerade im Bundesstaat Victoria häufen sich die Vorfälle, denn nirgendwo sonst im Land ist es derzeit so einfach und problemlos, sein Geschlecht zu ändern. Ein Online-Antrag genügt, die Geburtsurkunde und alle digitalen Daten werden umgehend geändert. Ein medizinischer Nachweis oder eine Transition sind nicht erforderlich.

Keine wirkliche Handhabe gegen Vorgänge

In einem ersten Schritt hat die Polizeiaufsichtsbehörde nun mehrere Durchsuchungsbefehle bei Kollegen vollstreckt, um die Frage der Nicht-Binarität zu klären. Chefermittler Shane Patton äußerte sich gegenüber dem Magazin The Age entsetzt über dieses Verhalten; niemand stehe über dem Gesetz, ein solches Vorgehen männlicher Kollegen verstoße nicht nur gegen den Disziplinarkodex der australischen Polizei, sondern werde auch nicht toleriert.

Wenig später musste Patton allerdings etwas kleinlaut einräumen, dass es weder juristische und strafrechtliche noch polizeiinterne Möglichkeiten gebe, die betreffenden Beamten tatsächlich zur Rechenschaft zu ziehen. Der australische Bundesstaat Victoria stellte fest, dass es keine wissenschaftliche oder andere Methode gebe, eine nicht-binäre oder transsexuelle Person zu definieren, dies sei einzig und allein die Selbstdefinition der betroffenen Person und dürfe nicht in Frage gestellt werden. Als einzig mögliche Reaktion hat die australische Polizei nun eine eidesstattliche Erklärung eingeführt, in der Beamte versichern müssen, tatsächlich nicht-binär zu sein. Ein Verstoß gegen diese Verpflichtung wäre zwar im Prinzip eine Straftat, aber es ist nach wie vor unmöglich zu beweisen, dass eine Person nicht nicht-binär ist.