Netzbetreiber warnen vor Blackout-Gefahr

Die Energiekrise zwingt Experten zu düsteren Prognosen für den Winter. Auch deutsche Netzbetreiber schlagen Alarm.
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Die russischen Gaslieferungen stellten einen Großteil der Erdgasenergie, die Deutschland im Jahr benötigt. Vergangenes Jahr entsprach dieser Anteil ungefähr 15 Prozent am Gesamtverbrauch. Mit dem Wegfall dieser Lieferungen aufgrund der politischen Entscheidungen der Bundesregierung und der Sabotage der Nord-Stream-Pipelines befindet sich Deutschlands Stromnetz in einer schwierigen Lage. Aufgrund dringend notwendiger Reparaturen in Frankreich mangelt es auch an einem großen Teil der importierten Kernenergie, die weitere 12 Prozent ausmacht. Auch die Steinkohlelieferungen aus Polen hängen hinter der erwarteten Menge zurück.

Netzbetreiber sehen „Worst-Case-Szenario“

Die vier regionalen Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz, Amprion, Tennet und Transnet BW wurden vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) beauftragt eine Analyse über die Versorgungssituation aufzustellen. Diese sollte im Blick haben, ob der Stromverbrauch zu jedem Zeitpunkt gedeckt sei und der Strom auch tatsächlich bei den Verbrauchern ankomme. Mit den niedrigen Temperaturen des Jahres 2012 errechneten die Stromversorger ein Modell für den schlimmsten Fall.

Entscheidend ist dabei die Leistung der Kernkraftwerke, die Lieferung von Steinkohle, bzw. Kernenergie aus dem Ausland und die Versorgung der Gaskraftwerke. Sollten die Kernkraftwerke am Netz bleiben und auch die Lieferung der Kernenergie aus Frankreich anhalten, entgehe Deutschland dem Blackout. Aber auch trotz dieser Lieferungen könnte es bei einem Ausfall der anderen Energieträger dunkel werden. Die Netzbetreiber empfehlen den Ausbau der Energietransportkapazität, da das deutsche Stromnetz in Phasen mit Starkwind außerordentlich belastet werde. Sollte es zusammenbrechen, würden auch europäische Nachbarländer im Dunkeln sitzen.