Warum die Regenbogenbinde eine falsche Ideologie darstellt

Im September dieses Jahres verkündeten der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und sieben weitere Nationalmannschaften, dass der jeweilige Kapitän mit der sogenannten „One Love“-Binde auflaufen werde. Dazu kam es letztlich aber doch nicht.
Kommentar von
6.12.2022
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Auf der Binde ist ein Herz in bunten Farben zu sehen, sowie der Slogan „One Love“ zu lesen. Ursprünglich stammt die Idee vom niederländischen Fußballverband KNVB. Auch Schweden und Norwegen wollten teilnehmen, qualifizierten sich aber nicht für das Turnier. Die Aktion sollte ein Zeichen gegen Homophobie, Antisemitismus und Rassismus sowie auch für Menschenrechte und Frauenrechte sein.

Die Farbgebung ist hierbei entscheidend. Rot, Schwarz und Grün finden sich in der Panafrikanischen Flagge, Pink, Gelb und Blau symbolisieren die Pansexual Flagge. Die „One Love“-Binde steht laut DFB ganz grundsätzlich für Vielfalt, Offenheit und Toleranz. Die Botschaft richtet sich gegen jede Form von Diskriminierung. Nun aber verzichteten Manuel Neuer und die Kapitäne der anderen Mannschaften auf die Binde. Grund: Der Weltfußballverband FIFA droht mit Strafen, wie zum Beispiel einer gelben Karte für den Spieler, der die Binde trägt.

Der Rest ist Geschichte: Deutschland flog aus dem Turnier. Viele im Team fühlten sich laut Sport1 überrumpelt. “Es war Gruppenzwang”, sagte dem Medium ein Spieler, der anonym bleiben wollte. Vor allem Manuel Neuer und Leon Goretzka, letztere wurde 2021 für die SPD in die Bundesversammlung berufen, forcierten die “Mund-zu-Halten”-Reaktion auf das Bindenverbot der FIFA. Andere Spieler hingegen wollten sich nicht politisieren lassen. Ein Mannschaftskollege soll die Mannschaftssitzung sogar verlassen haben, weil er “kein Bock” hatte, sich mit diesem politischen Thema zu befassen.

Die Queer-Theorie ist eine Ideologie

Genau darum geht es: Die politische Symbolik hinter der Regenbogenbinde, die Neuer bereits in der Vergangenheit bei Länderspielen getragen hat, ist enorm. Im Kern inkludiert die “One Love“-Binde die Queer-Theorie. Bei der Queer-Theorie handelt es sich um eine Ideologie. Sie geht davon aus, dass sexuelle, aber auch geschlechtliche Identität durch Handlung erzeugt werden können. Da laut Ludwig von Mises “Handeln” ein freiwilliger Prozess ist, wonach man die Wahl hat, auch eine andere Handlung zu wählen, ist Sexualität und Geschlecht keine biologische Tatsache, sondern Ausdruck einer Willenserklärung. Wie weit die Queer-Theorie, konkreter Queer-Ideologie fortgeschritten ist, zeigen aktuelle gesetzliche Bestrebungen, wie das Selbstbestimmungsgesetz.

So überrascht es wenig, dass Queerideologen dieses Gesetzesvorhaben befürworten. Dies sieht unter anderem vor, dass Jugendliche ab dem 14. Lebensjahr selbst entscheiden können, welchem Geschlecht sie angehören können. Ohne Gutachten, geschweige denn die Diagnose einer Geschlechtsdysphorie können bereits Jugendliche ihr Geschlecht am Standesamt ändern. In Deutschland soll das Selbstbestimmungsgesetz im kommenden Jahr verabschiedet werden.

Pädophile fühlen sich angesprochen

Noch vor zehn Jahren gab es eine lebhafte Diskussion innerhalb der schwullesbischen Gemeinschaft. Der langjährige Geschäftsführer des Lesben- und Schwulenverbands Berlin-Brandenburg (LSVD) Jörg Steinert betonte 2012 in der taz: „Wir werden nicht in einer queeren Wolke aufgehen. Wir sind ein Verband, der sich für Schwule und Lesben einsetzt“. Queer-Ideologien lehnt er ab. Während sich Schwulen- und Lesbenverbände seit Jahrzehnten um die Belange der Homosexuellen kümmern, ist die Verwässerung voll im Gange. Es scheint, dass jeder unter dem stetig ändernden Buchstaben Konglomerat “LGBTQ+” eine Heimat finden kann.

Zum Beispiel Pädophile. Der „Krumme 13“ des vorbestraften Dieter Gieseking wurde vorgeworfen, Pädophilie zu relativieren und einen sexuellen Umgang mit Kindern legalisieren zu wollen. Beim diesjährigen Christopher Street Day (CSD) in Köln zeigten sich Akteure des „Krumme 13“-Forums mit Flyern und Transparenten, wie die “Krumme 13” auf ihrer Internetpräsenz offen zugab. Auch Mitglieder der Kölner AfD beobachteten den Vorgang. Fälle, die immer wieder vorkommen. Sie zerstören den jahrzehntelangen Kampf von Schwulen und Lesben, das Vorurteil Homosexualiät sei geich Pädophilie.

Bei LGBTQ+ kann sich hinter dem “Plus” jeder versammeln, der es eben möchte. Die Queer-Theorie bietet den idealen intellektuellen Nährboden hierfür. So spricht einer der prominentesten Verfechter der Ideologie, Judith Butler, von Identität, die sozial konstruiert sei. Die Identität selbst kann jedoch nicht beliebig sein, so Butler, wie Kleidung, die man jeden Tag wechselt. Doch genau diese kognitive Dissonanz begründet die Queer Ideologie selbst, wenn jeder Mensch ab dem Alter von 14 einmal im Jahr sein Geschlecht ändern kann.

Queer-Theorie hat im Sport nichts zu suchen

Besonders abenteuerlich wird es, wenn man sich die Ausführung von Fatima El-Tayeb zum Thema Queers of color zu Gemüte führt. Sie weist auf einen Zusammenhang von Rasse und Gender hin, zwei Konzepte, die nicht unabhängig voneinander analysiert werden können. Sexualität sei also mit dem Konzept Rasse verbunden. Sexualität im westlichen Denken wurde also nach dem Konzept Rasse modelliert. Daher sehen Protagonisten wie El-Tayeb weiße queer-Identitäten kritisch, da das “Weißsein zu oft als unhinterfragte Norm gesetzt wird”. Kurzform: Im Quartett der Randgruppen hat die schwarze, behinderte Lesbe gegenüber dem Weißen, der lediglich schwul ist, gewonnen.

Aufgrund der Ausführungen der Queer-Theorien ist es unhaltbar, dass Sportler, die eine Nation, in dem Fall Deutschland, dieses Symbol zu tragen. Sie machen sich einer Sache zu eigen, die im Sport nichts zu suchen hat. Mit Recht sind im Sport Ideologien verpönt. Die bunte Binde repräsentiert die Queer-Ideologie, die im Kern falsch ist, geschlechtliche Tatsachen negiert und es zulässt, wenn sich Pädophilie von den Buchstaben LGBTQ+ eingeladen fühlen.


Zur Person:

Julian Marius Plutz, 1987 geboren, ist freier Journalist und schreibt unter anderem für die Achse des Guten, TheGermanZ und die Jüdische Rundschau.

Die in Gastbeiträgen geäußerten Ansichten geben ausschließlich die Meinung des jeweiligen Autors wieder und entsprechen nicht notwendigerweise denen der Freilich-Redaktion.