„Prinzen“-Sänger Krumbiegel: AfD als stärkste Kraft wäre „gruselig“
Sebastian Krumbiegel, Frontmann der Band „Die Prinzen“, zeigt sich besorgt über mögliche Wahlerfolge der AfD in Thüringen und Sachsen. Er sieht in den Entwicklungen in Ostdeutschland eine Art unrühmliche Vorreiterrolle, die sich zeitversetzt auch in Westdeutschland bemerkbar machen könnte.
Leipzig. – Der Frontmann der Band „Die Prinzen“, Sebastian Krumbiegel, zeigte sich alarmiert über die bevorstehenden Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen. Der Musiker, der sich mit seiner Musik aktiv gegen Rechtsextremismus und für Demokratie einsetzt, betrachtet die hohen Erfolgsaussichten der AfD in beiden Bundesländern mit großer Sorge. Besonders beunruhigend findet Krumbiegel, dass die AfD voraussichtlich stärkste Kraft werden könnte. „Das ist ein bisschen gruselig“, sagte er in einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur. Auch wenn er nicht davon ausgehe, dass ein AfD-Politiker Ministerpräsident werde, befürchte er doch erhebliche politische Veränderungen.
Krumbiegel betont, dass der Erfolg der AfD kein rein ostdeutsches Phänomen sei. Dennoch sieht er in den Entwicklungen in Ostdeutschland eine Art unrühmliche Vorreiterrolle, die sich zeitversetzt auch in Westdeutschland bemerkbar machen könnte.
Krumbiegel will mit AfD-Wählern sprechen
Trotz seiner Bedenken will Krumbiegel weiterhin das Gespräch mit AfD-Wählern suchen. Er sei daran interessiert, zuzuhören und seine Meinung offen zu artikulieren, auch wenn er wisse, dass er die meisten Menschen nicht umstimmen könne. „Mein Ziel ist es, meine Ängste zu äußern und klarzustellen, dass das, was hier auf uns zukommt, nicht gut ist“, so der Musiker.
In den vergangenen Wochen war Krumbiegel immer wieder auf politischen Veranstaltungen im ganzen Land aktiv, um „für die Demokratie zu werben“. „Ich will mir später nicht vorwerfen lassen, dass ich untätig war“, betonte er. Auch sein neues Album „Aufstehen – Weitermachen!“, das am 20. September erscheint, versteht sich als Beitrag zum politischen Diskurs.
„AfD wäre sein stärkster Verbündeter“
Der stellvertretene Landesvorsitzende der JA Sachsen und Mitglied im JA-Bundesvorstand, Fabian Küble, äußerte sich zum angekündigten Engagement Krumbiegels. „Wenn sich Herr Krumbiegel wirklich für die Demokratie einsetzen möchte, dann wäre die AfD eigentlich sein stärkster Verbündeter“, erklärte er gegenüber FREILICH.
„Denn niemand kämpfe trotz widrigster Umstände und großer persönlicher Opfer so sehr für Demokratie, Meinungs- und Redefreiheit und das Recht auf Opposition, wie die AfD. Leider scheint Herr Krumbiegel jedoch ausgerechnet gegen die AfD und damit gegen die wichtigste Oppositionskraft und somit letztlich die Demokratie selbst zu kämpfen. Offenbar ist er ein Opfer seiner eigenen Vorurteile, die zu hinterfragen und zu überwinden ich ihm dringend nahelegen möchte“.