Euro stürzt als globales Zahlungsmittel ab

Die Rolle des Dollars im internationalen Zahlungsverkehr war noch nie so stark wie heute, wie die jüngsten Transaktionsdaten des globalen Finanznachrichtendienstes Swift zeigen.

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Euro stürzt als globales Zahlungsmittel ab
Der Dollar ist momentan auf einem Rekordwert© IMAGO / Zoonar

Die Zahlen zeigen, dass der Anteil der Dollar-Transaktionen im Juli auf den Rekordwert von 46 Prozent gestiegen ist, verglichen mit etwas mehr als einem Drittel vor zehn Jahren. Gemessen an der Zahl der Transaktionen war der Dollar die wichtigste Währung, gefolgt von Euro, Pfund, Yen und Yuan.

Große, weltweit tätige Banken nutzen Swift oder die Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication, um miteinander zu kommunizieren und den Devisenhandel zwischen Banken zu erleichtern. Die von Swift in Tabellenform erfassten Informationen - wie etwa rund 200 Millionen Devisenhandelsbestätigungen pro Jahr – geben Einblick in die globalen Handelsströme, seit das Konsortium 2010 mit der Erfassung dieser Daten begonnen hat. Die neuesten Zahlen spiegeln ein technisches Upgrade wider, das auf den in diesem Jahr vorgenommenen Änderungen bei der Meldung von Transaktionen beruht.

Transaktionen mit Yuan immer häufiger

Auch wenn die Daten von Swift nicht den gesamten Devisenmarkt abbilden, bestätigen sie doch den Eindruck, dass der Dollar nach wie vor eine wichtige Rolle im internationalen Finanzgeschäft spielt, auch wenn es Anzeichen für eine stärkere Diversifizierung gibt. So will die von der BRICS-Gruppe der Schwellenländer gegründete Multilaterale Kreditanstalt den Anteil der in Lokalwährungen aufgenommenen Mittel von weniger als 20 Prozent auf 30 Prozent erhöhen.

Der wachsende Anteil des Dollars an den Swift-Transaktionen ging weitgehend auf Kosten des Euro, der 2012 einen Spitzenwert von 46 Prozent erreichte. Im vergangenen Monat war der Anteil der europäischen Gemeinschaftswährung an den Transaktionen mit etwas weniger als einem Viertel so niedrig wie nie zuvor.

Die Daten von Swift zeigen auch, dass Transaktionen mit dem Yuan immer häufiger werden, da die chinesische Währung allmählich stärker in die globalen Devisenströme integriert wird. Im Juli bezogen sich zum zweiten Mal in der Geschichte mehr als drei Prozent der über Swift übermittelten Instruktionen auf den Yuan, während es 2010 nur etwa 0,03 Prozent waren.