„Postliberal“: Die liberale Epoche endet

„Postliberal“ ist ein Essay der beiden Köpfe hinter dem Projekt „Konflikt-Magazin“, das seinen Eingang in die neueste „kaplaken“-Staffel des Antaios-Verlags gefunden hat. Trotz der für die Reihe charakteristischen Kürze bietet er wohl wie wenige andere Bände die Grundlage für lange Diskussionen.
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Eine Leserrezension

Hauptthese des Essays Erik Ahrens und Bruno Wolters ist, dass das Zeitalter des Liberalismus bereits endet und sich eine neue, noch nicht definierte Epoche anbahnt. Für die Bewältigung dieser gibt man der „Rechten“ gleich neue, durchaus unerwartete Werkzeuge mit auf dem Weg.

Dialektik der Aufklärung

Nicht Oswald Spengler oder Ernst Jünger ist ein eigenes Kapitel gewidmet, sondern ausgerechnet der Dialektik der Aufklärung von Max Horkheimer und Theodor W. Adorno, eines der wirkmächtigsten philosophischen Werke des letzten Jahrhunderts, das freilich nicht gerade zum Standardrepertoire der „Rechten“ gehört. Dennoch versuchen sich die beiden Autoren an einer Fruchtbarmachung des linken Standardwerkes, genauso wie an einer kurzen Klärung der kapitalistischen Thematik, deren Bewältigung man für gleichfalls notwendig hält.

Während der Ansatz selbst einen frischen Wind darstellt, kann man an der konkreten Ausgestaltung sicherlich Kritikpunkte finden, so etwa einen sehr einseitigen Blick und Rezeption auf die Dialektik der Aufklärung und die Frankfurter Schule (der freilich nur die Spiegelseite der sonst vorherrschenden Ablehnung darstellt), der jedoch sicherlich auch der Kürze geschuldet ist.

Start für Diskussion

Ob die liberale Epoche bereits ihr Ende gefunden hat oder nicht gerade jetzt in der westlichen Welt ihrem Höhepunkt zusteuert, ist gleichfalls diskutierbar. Grundlage für eine solche Debatte ist jedoch zunächst, dass überhaupt ein abweichender Standpunkt eingenommen wird. Mit einem solchen haben sich die Autoren mit dem vorliegenden Band vorgewagt, ob ein fruchtbarer Diskurs daraus entsteht, wird die Zukunft zeigen.

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