Bismarck-Denkmal: Afrikaner sollen bei Umgestaltung helfen

Spätestens seit der „Black Lives Matter“-Bewegung steht das Denkmal in der Hansestadt in der Kritik. Grund: Bismarcks Kolonialpolitik. Vor allem Linke fordern deshalb eine „Kontextualisierung“ und Umgestaltung des Denkmals. Andere sehen darin wiederum „linke Meinungsmache“ und einen „Angriff auf die deutsche Geschichte“.
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Hamburg. – Das 33 Meter hohe Bismarck-Denkmal im Alten Elbpark wird bereits seit Anfang vergangenen Jahres für rund neun Millionen Euro saniert. Über das genaue Erscheinungsbild besteht jedoch weiterhin Unklarheit. Wie die Junge Freiheit berichtete, war das Bismarck-Denkmal durch die „Black Lives Matter“-Bewegung und den Bildersturm gegen Denkmäler zur Kolonialzeit ins Visier geraten. Es habe bereits Vorschläge gegeben, der Statue den Kopf zu entfernen, um „die Wucht des Denkmals aufzubrechen“. Ein künstlerischer Wettbewerb soll nun darüber entscheiden, wie die Statue des Reichsgründers künftig aussehen soll.

Rot-grüner Senat will „Vertreter aus Afrika“ mitwirken lassen

Zuvor soll in vier öffentlichen Workshops mit Wissenschaftlern und Künstlern eine konkrete Wettbewerbsaufgabe erarbeitet werden. Dabei sollen insbesondere Vertreter aus Afrika mitwirken, heißt es unter anderem in der Jungen Freiheit, welche sich auf die Hamburger Morgenpost bezieht. Dies sei die Antwort des rot-grünen Senats auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion in der Hamburger Bürgerschaft gewesen.

„Eine noch zu berufende divers besetzte Jury wird den Siegerentwurf küren“, teilte der Senat weiter mit. Die Ergebnisse sollen im Rahmen einer kleinen Ausstellung gezeigt werden. Ebenso soll in Kürze ein „Gutachten zur historischen Einordnung des Denkmals“ vom Bezirksamt Mitte veröffentlicht werden. Dieses liege bereits vor. Der Senat will, so heißt es, eine „Kontextualisierung“ des 1906 enthüllten Denkmals erreichen. Die künstlerische Umgestaltung habe zum Ziel, die „verschiedenen Dimensionen des Reichskanzlers aufzuzeigen und zu bewerten“.

Hamburger AfD: „Otto bleibt! – Wir stehen zum Bismarck-Erbe!“

Die Linke und mehrere Initiativen stören sich vor allem an der Rolle Bismarcks in der deutschen Kolonialpolitik. Diese Rolle sei „unbestritten“, so meint der kulturpolitische Sprecher der Linksfraktion, Norbert Hackbusch. Otto von Bismarck stehe aber auch für die „antidemokratische, militaristische und repressive Ausrichtung des Deutschen Kaiserreiches“.

Etwas anders sieht dies die Hamburger AfD. Unter dem Titel „Otto bleibt! – Wir stehen zum Bismarck-Erbe!“, machten sie schon im April auf ihrer Facebook-Seite darauf aufmerksam, welche entscheidende Rolle Bismarck alleine bei der Gründung unseres heutigen Nationalstaates spielte. Das Bismarck-Denkmal im Alten Elbpark sei das größte weltweit und monumental. Seit Monaten würden „linke Meinungsmacher“ aus Wissenschaft, Kirche, Politik und Medien in diesem Kontext den Ton angeben. „Sie wollen Bismarck dekonstruieren, sie wollen ihn schleifen, sie wollen ihn auf den Kopf stellen oder gleich plattmachen. Das ist ein Angriff auf unsere deutsche Geschichte“, so die AfD der Hansestadt. Und weiter: „Wir als AfD stehen zu unserer Geschichte und dazu gehört selbstverständlich auch der erste deutsche Reichskanzler. Die Bismarckdenkmäler müssen bleiben, so wie sie sind.“