Kritik an Grünen: Steuergeld für Falter-Deals verschwendet?

Die Grünen haben mit der Wochenzeitung Falter über X eine Vereinbarung geschlossen, um einen Artikel über FPÖ-Mandatare freizuschalten. Der Artikel ist nun für alle Leser zugänglich.

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Kritik an Grünen: Steuergeld für Falter-Deals verschwendet?

Die Grünen haben den Deal öffentlich über X abgeschlossen.

© IMAGO / Andreas Stroh

Wien. – Die Grünen haben einen Deal mit der Wochenzeitung Falter abgeschlossen, um Zugang zu einem exklusiven Artikel über die möglichen neuen FPÖ-Mandatare zu erhalten. Das berichtete die Presse. Gegen den Kauf von zehn Jahresabonnements wurde der Artikel freigeschaltet und ist nun für alle Leser zugänglich. Falter-Chefredakteur Florian Klenk betonte, der Deal gelte „für jeden, der zehn Abos kaufe“.

Unter dem Titel „Stramme Rechte, Coronaleugner, Marktradikale: Die neuen FPÖler im Parlament“ stellt die Journalistin Nina Horacek zwölf Personen vor, die gute Chancen haben, für die FPÖ in den Nationalrat einzuziehen. Normalerweise wäre dieser Artikel für Nicht-Abonnenten hinter einer Paywall verborgen, durch den Deal mit den Grünen ist er nun frei lesbar. Ein Print-Abonnement kostet 179 Euro im Jahr, der digitale Zugang zur Wochenzeitung 149 Euro.

Deal kam auf X zustande

Der Deal kam vergangene Woche öffentlich auf der Social-Media-Plattform X zustande. Der Grünen-Abgeordnete Georg Bürstmayr hatte Falter-Chefredakteur Florian Klenk gebeten, den Artikel allen zugänglich zu machen, weil er ihn „innenpolitisch wirklich wichtig“ finde. Klenk lehnte zunächst ab und twitterte: „Wir verschenken keine Recherchen. Das ist das falsche Signal. Journalismus kostet Geld.“

Ein Nutzer mit dem Pseudonym „MandelmilchTrifftUmweltschutz“ schlug daraufhin vor: „Ich würde einen Preis für die Freischaltung nennen und dann soll er ihn auftreiben“. Klenk ging auf den Vorschlag ein und legte den Preis auf zehn Jahresabos fest. „Deal!“, bestätigte daraufhin Ex-Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) und fügte hinzu: „Privat bezahlt, versteht sich“.

Artikel nun kostenfrei zugänglich

Wie vereinbart, ist der Artikel nun für alle Leser kostenlos zugänglich. Das führte auch zu einigen kritischen Kommentaren. „Du bist Politiker. Was glaubst, wo dein privates Geld herkommt. Muss toll sein, wenn man die Kohle des Steuerzahlers für sowas rausschmeißen kann“ schrieb ein Nutzer. „Wieder sinnlos Steuergeld verschwendet“, ergänzte ein anderer. Unterdessen stellte Klenk klar: „Weil hier die Frage auftauchte, ob jeder einen Artikel freischalten lassen kann der zehn Abos kauft. Antwort: ja.“

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